
Die aktuelle „Women in Business“-Studie von Grant Thornton zeigt besorgniserregende Entwicklungen im Hinblick auf die Geschlechtervielfalt in Führungspositionen. Laut den Ergebnissen ist der Anteil weiblicher Führungskräfte in den deutschen Mittelständen von 36 % im Jahr 2018 auf 30 % im Jahr 2019 gesunken. Dies ist eine signifikante Rückkehr zum Negativtrend, den viele befürchtet hatten. Das globale Ergebnis bleibt dabei stabil bei 29 %, was die Herausforderungen unterstreicht, die Frauen in der Unternehmenswelt nach wie vor überwinden müssen. Dies zeigt sich ebenfalls in der Studie Grant Thornton, die den Rückgang des Engagements für Gendervielfalt in den letzten Jahren beleuchtet.
Langsame Fortschritte in der Gleichstellung
Ein Lichtblick in der aktuellen Erhebung ist der Anstieg des Anteils weiblicher CEOs in mittelständischen Unternehmen auf 21,7 %, ein Zuwachs von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings bleibt dieser Wert hinter den 28,4 % von 2023 zurück. Besonders auffällig ist, dass 77,6 % der Unternehmen mittlerweile externen Druck zur Förderung von Gleichstellung spüren, wobei vor allem Berater:innen (67,5 %) einen bedeutenden Einfluss ausüben. Dies ist ein positives Indiz, dass viele Firmen die Notwendigkeit erkennen, Veränderungen zu implementieren, um sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch die Innovationskraft zu steigern, wie auch Christoph Zimmel, CEO von Grant Thornton Austria, betont: „Geschlechtervielfalt wird nicht mehr nur als Pflicht angesehen, sondern als strategischer Vorteil.“
Die Daten machen jedoch auch deutlich, dass nur 36,1 % der Unternehmen klare Zielvorgaben für den Frauenanteil in Führungspositionen haben. Gerade Maßnahmen wie Mentoring und Networking erweisen sich als effektiv: Unternehmen mit klaren Zielen in diesen Bereichen konnten den Frauenanteil signifikant erhöhen. In einem internationalen Vergleich schneiden Länder wie Südafrika bemerkenswert gut ab, während asiatische Industrienationen wie Japan und Südkorea weit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Der Kampf um Gleichstellung bleibt daher eine der größten Herausforderungen für Unternehmen weltweit, wie Prof. Dr. Heike Wieland-Blöse von Warth & Klein Grant Thornton in ihren Kommentaren zur Trendsituation feststellt.
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