Finanzministerium setzt auf KI: Millionen gegen Steuerbetrug!

Finanzministerium setzt auf KI: Millionen gegen Steuerbetrug!

Österreich - Im Kampf gegen Steuerbetrug setzt das Finanzministerium verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). Dies wurde am 14. August 2025 bekannt gegeben, als Finanzminister Markus Marterbauer erklärte, dass durch die Methoden des Predictive Analytics Competence Centers (PACC) im Jahr 2024 insgesamt 354 Millionen Euro Steuermehreinnahmen erzielt wurden. Die Effizienz dieser Maßnahmen zeigt sich in der Überprüfung von 6,6 Millionen Fällen, bei denen Risikomodelle zur Anwendung kamen. Ziel ist es, die Finanzverwaltung durch moderne Technologien signifikant zu verbessern.

Der Einsatz von KI spielt dabei eine zentrale Rolle. Laut vol.at wurden im Rahmen der Prüfungsmaßnahmen nicht nur falsche Angaben bei Arbeitnehmerveranlagungen aufgedeckt, sondern auch Betrugsversuche bei Einkommens-, Körperschafts- und Umsatzsteuer identifiziert. Die Leistungen des PACC betreffen demnach alle relevanten Bereiche der Finanzverwaltung. Dies umfasst auch die Prüfung möglicher Compliance-Verstöße, wie etwa unrechtmäßig beantragte Beihilfen und die Aufdeckung von Scheinunternehmen.

Steuerbetrug-Bekämpfungspaket

Um die Bemühungen zur Bekämpfung von Steuerbetrug weiter zu intensivieren, kündigte Marterbauer die Einführung eines „Steuerbetrug-Bekämpfungspakets“ im Herbst an. bmf.gv.at berichtet, dass in Zukunft noch mehr auf KI-gestützte Systeme gesetzt werden soll. Die Bedeutung dieser Technologien wird von PACC-Leiter Christian Weinzinger hervorgehoben, der betont, dass Predictive Analytics und Machine Learning Schlüsselmethoden zur Effizienzsteigerung in der Steuerprüfung sind.

Im Jahr 2024 überprüfte die Spezialeinheit des PACC nicht nur 6,6 Millionen Fälle, sondern auch rund 23,4 Millionen Fälle auf allgemeine Compliance-Verstöße. Diese Überprüfungen fokussierten sich insbesondere auf unrechtmäßig kassierte Beihilfen oder die Existenz von Scheinunternehmen. Ein Beispiel für den Erfolg dieser Maßnahmen ist ein landwirtschaftlicher Betrieb, bei dem nicht erfasste Verkaufserlöse von hochpreisigen Fahrzeugen nachträglich zu Abgabennachforderungen von über 300.000 Euro führten.

Technologische Innovationen und zukünftige Entwicklungen

Die steigende Bedeutung der KI im Finanzministerium spiegelt sich auch in der Anwendung neuer Verfahren wie Textmining und diverser Machine Learning-Methoden wider. Dies trägt zur Identifikation potenzieller Betrugsfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit bei. Laut oe3.orf.at wird KI als unverzichtbar erachtet, da sich Betrugsmaschen ständig weiterentwickeln und somit neue Ansätze in der Bekämpfung notwendig sind.

Die Maßnahmen des PACC zielen nicht nur darauf ab, vergangene Prüfungen besser auszuwerten, sondern auch die Erkennung potenzieller Risiken in Echtzeit zu verbessern. Durch die Kooperation mit nationalen und internationalen Partnern soll die analytische Kompetenz der Finanzverwaltung weiter ausgebaut werden, um gegen Steuerbetrug noch effizienter vorzugehen.

Details
OrtÖsterreich
Quellen

Kommentare (0)