Ein weiterer Eklat erschütterte am Christtag das Freiburger Münster, als Besucher nach einem Lied der Domsingknaben während der Christmette am Heiligabend in einen langanhaltenden und demonstrativen Applaus ausbrachen. Laut Berichten hatten sie sich solidarisch mit dem entlassenen Domkapellmeister Boris Böhmann solidarisiert, der vor Kurzem von der Erzdiözese Freiburg gekündigt wurde. Erzbischof Stephan Burger sah sich gezwungen, die Liturgie mehrfach zu unterbrechen, während er versuchte, den Gottesdienst fortzuführen, was ihn unter dem Gelächter einiger Besucher stellenweise in eine peinliche Lage brachte, wie oe24 berichtete.
Die Kündigung Böhmanns, die für erheblichen Unmut in der Gemeinde sorgte, war nicht etwa auf schwerwiegende Vorfälle wie sexuellen Missbrauch zurückzuführen, sondern vielmehr auf einen internen Machtkampf zwischen ihm und seiner Stellvertreterin. Es wird ein langjähriger Konflikt zwischen den beiden sichtbar, bei dem der Stellvertreterin vorgeworfen wird, Böhmanns Entscheidungen über einen Missbrauchsschutz verzögert zu haben. Ex-Kirchenmitarbeiter Ulrich Rausch bezeichnete die Kündigung als „Skandal“ und stellte die Vorwürfe in Frage, berichtet katholisch.de.
Proteste im Gottesdienst
Bereits vor dem Gottesdienst verteilten Unterstützer Flugblätter, die zu einer Petition für Böhmann aufriefen. Während der Messe wurden die Proteste von der Erzdiözese als unangemessen kritisiert, da sie viele Gottesdienstbesucher in einen Konflikt zogen, mit dem sie nichts zu tun hatten. Die Erzdiözese erläuterte, dass die Konflikte in der Domsingschule bereits lange Zeit bestehen und trotz mehrerer Versuche zur Beilegung weiterhin ungelöst blieben. Die Kündigung könne nicht unter dem Einfluss der öffentlichen Debatte revidiert werden, da es bereits arbeitsrechtliche Verfahren gegeben hatte, die stets gegen Böhmanns Interessen entschieden wurden.
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