
Abu Mohammed al-Golani, einst ein radikaler Anführer von al-Qaida, hat sich in den letzten Jahren zu einem einflussreichen Militärführer in Syrien entwickelt. Am Sonntag eroberten seine Truppen, die unter dem Banner von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) operieren, die syrische Hauptstadt Damaskus und erklärten die Stadt für "frei". Dies geschah 13 Jahre nach der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten gegen Bashar al-Assad durch das syrische Regime, wie oe24 berichtete.
Al-Golani, der erstmals mit al-Qaida alias Al-Nusra-Front in Erscheinung trat, hat seine Strategie erheblich gewandelt. Nach seinem Bruch mit al-Qaida im Jahr 2016 versuchte er, sein Image zu reformieren und sich von extremistischen Tendenzen zu distanzieren, um auf internationaler Ebene akzeptiert zu werden. Diese Transformation culminierte in einer massiven Offensive gegen die Regierungstruppen, die die seit Jahren stagnierende Situation im syrischen Bürgerkrieg neu entfacht hat. Al-Golani ist es gelungen, rivalisierende Gruppen zu unterwerfen und eine Art "rettende Regierung" in den von ihm kontrollierten Gebieten im Nordwesten Syriens einzurichten, berichtet AP News.
Bei seinen militärischen Erfolgen positioniert sich al-Golani als Wohltäter und Befürworter von Pluralismus und Toleranz. In einem wachsenden Versuch, den Respekt der religiösen und ethnischen Minderheiten zu erlangen, wendet er sich nun auch an die Bewohner von Aleppo, um ihnen Frieden und Sicherheit zu versichern. Dies könnte als strategisches Vorgehen gedeutet werden, um das Vertrauen der Zivilbevölkerung zu gewinnen, während er gleichzeitig seine Kontrolle über die eroberten Gebiete festigt so AP News.
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