Ein ganz besonderer Fund hat in Walbersdorf für Aufregung gesorgt: Der achtjährige Henry Pingitzer hat einen Elefantenstoßzahn entdeckt, während er bei einem Spaziergang unterwegs war. Dieser bemerkenswerte Fund wurde im Zuge der Bauarbeiten für ein neues Hochwasserbecken freigelegt und schlägt hohe Wellen, da der Stoßzahn mindestens 1,80 Meter lang ist und aus der Zeit von vor 100.000 Jahren stammt.
Die Bürgermeisterin von Mattersburg, Claudia Schlager, äußerte sich zu dem außergewöhnlichen Entdeckung: „Wir warten derzeit noch auf den paläontologischen Bericht, der das eindeutig bestätigen kann.“ Überzeugt ist sie jedoch von der Bedeutung des Fundes. Dieser Zahnteil gehört vermutlich zu einem europäischen Waldelefanten, einer Fossilart, die die Region vor langer Zeit bevölkerte. Laut der Archäologin Dorothea Talaa könnte dieser Fund einer der ältesten in Österreich sein.
Eine reiche Geschichte
Die Discovery sorgt nicht nur für Freude über einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit, sondern auch für Erinnerungen an zahlreiche andere historische Funde in Mattersburg. „Bei den Arbeiten in unserer Stadt kommen ständig historische Relikte ans Tageslicht – von Tontöpfen über Schmuck bis hin zu Grabstätten aus verschiedenen Epochen“, bemerkte Schlager. „Dieser Stoßzahn ist jedoch ein einzigartiges Zeugnis der Urgeschichte unserer Region, auf das sind wir sehr stolz.“
Die Stadtverwaltung hat die Absicht, den Stoßzahn in Mattersburg zu behalten und ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Schlager betont die Zusammenarbeit mit der erfahrenen Archäologin Dorothea Talaa, die sich bereits in der Vergangenheit für den Schutz des historischen Erbes der Stadt eingesetzt hat: „Sie wird uns dabei helfen, den Stoßzahn sorgsam vor Ort zu bergen und zu prüfen, ob wir möglicherweise weitere Teile des Tieres finden können.“
Über den Europäischen Waldelefanten
Für viele ist der europäische Waldelefant ein geheimnisvolles Wesen der Prähistorie. Diese Art war nicht nur größer als das Wollhaarmammut, sondern auch teils größer als der heutige afrikanische Steppenelefant. Mit einer Schulterhöhe von bis zu 4,2 Metern und einem Gewicht von sechs bis elf Tonnen stellt der Waldelefant eine beeindruckende Präsenz in der Tierwelt dar. Seine physikalischen Merkmale, wie die langen Stoßzähne und die spezielle Struktur der Backenzähne, zeugen von einer bemerkenswerten evolutionären Anpassung.
In Walbersdorf zeigt sich einmal mehr, wie wichtig die Verbindung zur Geschichte ist, während neue Bauprojekte voranschreiten. Dieses Erlebnis ermutigt nicht nur zu einer wertschätzenden Haltung gegenüber unserem historischen Erbe, sondern animiert auch dazu, in der Natur zu stöbern und die Geheimnisse der Vergangenheit zu entdecken. Der Stoßzahn des Waldelefanten wird sicherlich eine spannende Zeitreise in die Erdgeschichte darstellen.
Detailreiche Informationen zum Fund und seiner Bedeutung sind bald von offizieller Seite zu erwarten. Der paläontologische Bericht ist nach wie vor das nächste wichtige Ziel, das die Bürgermeisterin und ihr Team in Angriff nehmen möchten. Weitere interessante Einblicke zu archäologischen Funden und der Geschichte der Region können auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden.