Güssing

Montecuccoli-Kaserne: Neuer Notstrom für Krisenfälle in Güssing

In der Montecuccoli-Kaserne in Güssing sorgt ein neues Notstromaggregat für Sicherheit im Fall eines Blackouts – 14 Tage autarke Stromversorgung und ein riesiger Dieseltank inklusive!

Die Montecuccoli-Kaserne in Güssing hat kürzlich bedeutende Investitionen für den Notfall getätigt. Um auf einen möglichen Stromausfall ("Blackout") vorbereitet zu sein, wurde ein neues Notstromaggregat installiert. Laut Informationen der Verteidigungsministeriums ist dieses Aggregat in der Lage, die gesamte Kaserne für bis zu 14 Tage flexibel mit Strom zu versorgen.

Die Vorbereitungen sind Teil einer landesweiten Strategie, die darauf abzielt, Militärstandorte in Österreich krisensicherer zu gestalten. Bataillonskommandant Christian Luipersbeck erklärt, dass diese Maßnahmen auch die Versorgung mit Lebensmitteln, Sanitätsmaterial und Wasser umfassen.

Notwendige Infrastruktur

Die Installation des Stromaggregats war mit hohen Kosten verbunden und beläuft sich auf rund eine Million Euro. Für den Betrieb des Aggregats wurde zudem ein umfangreicher Dieseltank mit einem Volumen von 40.000 Litern eingerichtet. Luipersbeck hebt hervor, dass dieser Diesel nicht nur für die Stromversorgung entscheidend sein könnte, sondern auch für die Betankung von Militärfahrzeugen. In Rückblick auf die Hochwasserkrise im Jahr 2009 verweist er darauf, dass zivile Tankstellen während solcher Ereignisse nicht immer nutzbar sind. Außerdem würde im Fall eines Stromausfalls die normale Tankstelleninfrastruktur ebenfalls versagen.

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Zusätzlich zur Installation des Aggregates wird auch die Lebensmittelbevorratung in der Kaserne erhöht, sodass die Mannschaft im Notfall 14 Tage autonom versorgt werden kann. Bei einem Blackout können die bewährten Feldküchen zur Essenszubereitung genutzt werden. Um die Wasserversorgung zu gewährleisten, plant man unter Umständen, einen stillgelegten Brunnen auf dem Gelände wieder in Betrieb zu nehmen. Die Wärmeversorgung erfolgt über die Fernwärme Güssing.

Militärische Selbstversorgung im Fokus

Der monatliche Stromverbrauch der Kaserne beträgt rund 100.000 Kilowattstunden, was mit dem Bedarf eines großen Unternehmens vergleichbar ist. Es gibt zwar eine Photovoltaikanlage, diese kann jedoch nur einen geringen Teil des gesamten Bedarfs decken. Luipersbeck gibt zu bedenken, dass die Autarkie, die mittlerweile wieder thematisiert wird, an die Zeiten des Kalten Krieges erinnert. Nach dieser Zeit war das Thema in den Hintergrund gerückt, doch die veränderte militärische Lage hat dazu geführt, dass Sicherheit und Selbstversorgung wieder wichtiger werden.

Die Erhöhung der Selbstversorgung stößt jedoch auf Kritik. So vermisst die SPÖ eine eigene Kaserneküche. Der Nationalratsabgeordnete Christian Drobits äußert Bedenken, dass die zurzeit praktizierte Anlieferung von Essen aus Graz für die Kaserne nicht ausreicht. Er fordert den Ausbau der Montecuccoli-Kaserne zu einem sicheren Standort mit einer eigenen Truppenküche, um sie im Ernstfall als Basis für Einsatzkräfte und Blaulichtorganisationen zu nutzen.

Für Interessierte stehen weitere Informationen zur Montecuccoli-Kaserne bereit, unter anderem fügen sich Berichte über die Ankunft von 90 neuen Panzern und Jubiläumsveranstaltungen in die jüngste Geschichte der Kaserne ein, die auch für 1.200 Jugendliche Einblicke in die militärische Ausbildung bot.


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Quelle
meinbezirk.at

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