In Österreich wurde kritisiert, dass viel zu wenige Menschen an den Früherkennungsuntersuchungen für Brustkrebs und Darmkrebs teilnehmen. Experten stellten fest, dass sowohl bei Brustkrebs als auch beim Dickdarmkrebs die Diagnosen oft zu spät gestellt werden, was die Heilungschancen deutlich verringert. Besonders alarmierend ist die Situation bei der Lungenkarzinom-Früherkennung, die in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern stark vernachlässigt wird. Trotz erfolgreicher Früherkennungsprogramme gibt es nur eine geringe Beteiligung.
Dr. Michael Gnant, Präsident der österreichischen Brust- und Darmkrebs-Studiengruppe, betonte die positiven Entwicklungen bei Brustkrebs, aber auch die niedrige Teilnahme an Mammografie-Untersuchungen in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern. Ähnlich ist es beim Dickdarmkrebs, wo Vorsorgeuntersuchungen zwar angeboten werden, aber die Rücklaufquote bisher niedrig war. Das Problem erstreckt sich auch auf die Koloskopie-Vorsorgeuntersuchungen, bei denen die Teilnahmeraten in Österreich sehr niedrig sind.
Besonders besorgniserregend ist die mangelnde Früherkennung von Lungenkrebs in Österreich. Trotz der nachgewiesenen Effektivität von Low-Dose-CT-Untersuchungen zur Senkung der Sterblichkeit, gibt es in Österreich noch keine entsprechenden Programme. Dadurch wird Lungenkrebs oft erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was die Heilungschancen drastisch verringert.
Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Früherkennung von Krebserkrankungen in Österreich zu verbessern und damit die Überlebenschancen der Betroffenen zu erhöhen.
Quelle: www.vol.at
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