Boeing und Airbus: Krieg um den Luftfahrtmarkt bis 2044!

Boeing und Airbus erwarten wachsende Flugzeugnachfrage bis 2044, trotz Herausforderungen wie Krisen und geopolitischen Unsicherheiten.
Boeing und Airbus erwarten wachsende Flugzeugnachfrage bis 2044, trotz Herausforderungen wie Krisen und geopolitischen Unsicherheiten. (Symbolbild/DNAT)

Boeing und Airbus: Krieg um den Luftfahrtmarkt bis 2044!

Vienna, Österreich - Die weltweite Flugzeugnachfrage zeigt in den kommenden Jahren eine Anpassung. Laut den Prognosen von Boeing wird die Nachfrage nach neuen Jets in den nächsten zwei Jahrzehnten geringer wachsen als zuvor angenommen. Dies betrifft insbesondere die Zeitspanne bis 2044, in der Boeing von einem Bedarf von 43.600 neuen Maschinen ausgeht, was ein Rückgang von fast 400 Maschinen im Vergleich zur vorherigen Schätzung darstellt. Das Unternehmen hat sich seit den Rückschlägen mit der 737 Max in den Jahren 2018 und 2019 in einer entscheidenden Phase. Seitdem hat die FAA Boeing untersagt, die Produktion des Modells hochzufahren, nachdem es wiederholt zu Pannen und einem Beinahe-Unglück im Jahr 2024 kam. Airbus hingegen prognostiziert, dass die Flugzeugflotte bis 2044 auf über 49.000 Maschinen anwachsen wird und geht von einem Wachstum aus, das mit der zunehmenden Mobilität der globalen Mittelschicht besonders in Indien und China zusammenhängt.

Ein zentraler Punkt in den Analysen beider Hersteller ist der Unterschied in den Zählungen der Maschinen. Während Boeing auch kleinere Regionalflugzeuge in seine Prognosen einbezieht, konzentriert sich Airbus nur auf Jets mit mehr als 100 Sitzplätzen. Beide Unternehmen erwarten jedoch, dass rund die Hälfte der neuen Maschinen für den Flottenausbau genutzt wird, während knapp die Hälfte ältere, weniger effiziente Modelle ersetzen soll.

Wachstumstreiber und Markttrends

Laut Airbus, der zusätzlich zu Boeing flexibelere Lieferketten hat und von einem stabileren Vertrauen der Airlines profitiert, wird die weltweite Nachfrage in den nächsten zwei Jahrzehnten voraussichtlich um 43.400 neue Passagier- und Frachtmaschinen steigen. Dies repräsentiert einen Zuwachs von rund 1.000 Maschinen im Vergleich zum Vorjahr. Fast 80 % dieser Nachfrage konzentriert sich auf die Kategorie der Schmalrumpfflugzeuge, zu denen die Modelle A320neo, A220 sowie Boeings 737 Max gehören. Im Gegensatz dazu wird eine deutlich geringere Nachfrage nach Großraumflugzeugen wie der A350 und Boeings 787 und 777X erwartet.

Ungeachtet der geopolitischen Unsicherheiten und der aktuellen Diskussionen über den Klimawandel bleibt der Luftfahrtsektor optimistisch. Die steigende Mobilität wird geschätzt, dass sie zusätzliche 1,5 Milliarden Passagiere mit wachsender Kaufkraft anzieht. Die Nachfrage im innerindischen Markt sowie zwischen den Metropolen Chinas bleibt stark, was zur Belebung des Marktes beiträgt. Unternehmen sind bestrebt, die Umweltauswirkungen zu reduzieren, indem sie alternative Kraftstoffe und effizientere Triebwerke entwickeln.

Marktentwicklung und Prognosen

Daten aus dem Luftfahrtmarkt zeigen, dass die Größe des Marktes im Jahr 2023 bei 333,96 Milliarden US-Dollar liegt und bis 2028 auf 386,21 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte. Der schnellstwachsende Markt befindet sich im Asien-Pazifik-Raum, wo auch die größte Konzentration der Nachfrage zu verzeichnen ist. Dabei haben neue Airline-Gründungen, wie die indische Akasa Air seit August 2022, zur Diversifizierung des Marktes beigetragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Luftfahrtindustrie vor Herausforderungen steht, jedoch auch von einer Erholung und Anpassung in den kommenden Jahren profitiert. Die Nachfrage nach neuen Flugzeugmodellen bleibt stark, auch wenn die Erwartungen hinsichtlich der Wachstumsraten etwas gedämpft sind. Die Kompetenz der großen Akteure wie Boeing und Airbus wird entscheidend dafür sein, wie schnell sich der Luftfahrtmarkt weiterentwickeln kann.

Details
OrtVienna, Österreich
Quellen