Bela B Felsenheimer, der bekannte Schlagzeuger der Ärzte, hat mit seinem neuen Roman „Fun“ (Heyne Verlag) ein kontroverses Thema aufgegriffen: Machtmissbrauch und toxische Männlichkeit in der Musikindustrie. Trotz der scheinbar fröhlichen Titelauswahl, die Leichtigkeit suggeriert, offenbart der Roman die dunklen Seiten der Branche. „Fun“ beleuchtet die systematische Ausbeutung weiblicher Fans durch die fiktive Band nbl/nbl, dessen Mitglieder sich hinter dem Vorhang mit Drogen und Missbrauch vergnügen, während die Frauen Opfer von Diskriminierung und Gewalt werden, wie 24books.de erläutert.
Erdrückendes Thema im Schein des Spaßes
In seinem Buch thematisiert Bela B offen die Abgründe der Rockmusik und hebt hervor, dass die männlichen Figuren Spaß haben, während die weiblichen Charaktere nur als Objekte für deren Vergnügen dienen. „Die Band ist versorgt, wie ich sehe. Dann lasst uns mal zum Fun-Part des Abends übergehen“, heißt es in einer Lesepassage. Der Autor selbst distanziert sich in Interviews davon, dass der Inhalt seines Romans als direkte Reflexion der Vorfälle um Rammstein zu verstehen sei, und dennoch sind die Parallelen unübersehbar, wie krone.at berichtet.
„Fun“ ist kein leichtfüßiger Roman: Bela B versucht, das System hinter den Kulissen der Rockmusik zu entlarven, indem er sich mit toxischer Männlichkeit und den Mechanismen von Machtmissbrauch auseinandersetzt. Der Drummer, der auf eine über 40-jährige Karriere in der Musikindustrie zurückblickt, nutzt seine eigenen Erfahrungen, um die Realität des Rockgeschäfts abzubilden. Mit vielen Klischees spielend, benutzt er eine erzählerische Herangehensweise, die oft an vordergründige Voyeurismus erinnert, jedoch gleichzeitig auch kritische Fragen aufwirft. Der Roman eröffnet die Diskussion über Missstände und mahnt zur Achtsamkeit im Umgang miteinander in der Musikszene.
Details zur Meldung
