Wissenschaftler haben alarmierende Ergebnisse zur Gesundheit des Great Barrier Reefs veröffentlicht. Laut einer aktuellen Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances erschien, zeigen die Temperaturen vor der australischen Küste einen besorgniserregenden Anstieg von durchschnittlich 26 auf etwa 29 Grad Celsius. Gerald Auer vom Institut für Erdwissenschaften der Universität Graz hebt hervor, dass diese Temperaturveränderungen entscheidende Auswirkungen auf das Wachstum der Korallen haben. Die Forscher haben Sedimentproben analysiert, die bereits seit den 1980er-Jahren vorliegen, und konnten damit die klimatischen Bedingungen über mehrere Jahrtausende rekonstruieren. Das Great Barrier Reef, Heimat von 400 Korallenarten und mehr als 1.500 Fischarten, leidet zunehmend unter den Folgen des Klimawandels, insbesondere durch die Korallenbleiche, die durch die steigenden Wassertemperaturen verursacht wird, wie orf.at berichtet.
Die Krise des Great Barrier Reefs
Zusätzlich zu den langfristigen Temperaturveränderungen zeigen aktuelle Untersuchungen des Australian Institute of Marine Science alarmierende Daten: In bestimmten Bereichen des Great Barrier Reefs wurde eine Korallensterblichkeit von bis zu 72 Prozent registriert. Dies geschieht infolge von Massenschäden durch Korallenbleiche, verursacht durch extreme Temperaturen, sowie durch cyclonale Aktivitäten und Überschwemmungen. Steven Emslie, leitender Forscher, beschreibt den vergangenen Sommer als eines der gravierendsten Ereignisse in der 39-jährigen Überwachungsgeschichte. Besonders die schnell wachsende Acropora-Koralle, die zu den ersten Arten gehört, die bleichen, hat die höchsten Sterberaten erlitten, wie cbsnews.com berichtete.
Der Rückgang der Korallenarten ist eine ernste Bedrohung für die beeindruckende Biodiversität des Riffs und könnte unvorhersehbare langfristige Konsequenzen nach sich ziehen. Die Forscher warnen, dass das Great Barrier Reef angesichts wiederholter Stresssituationen und der derzeitigen Umweltbedingungen an einen kritischen Punkt gelangt. Richard Leck, Leiter des World Wildlife Fund-Australia, unterstreicht die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Klimapolitik, um die vitalen Lebensräume an der Great Barrier Reef vor weiteren Schäden zu bewahren.
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