Antisemitische Angriffe in Australien: Melbourne in Angst nach Brandanschlag!

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Nach dem Chanukka-Attentat in Melbourne alarmiert die jüdische Gemeinde über zunehmende antisemitische Gewalttaten in Australien.

Nach dem Chanukka-Attentat in Melbourne alarmiert die jüdische Gemeinde über zunehmende antisemitische Gewalttaten in Australien.
Nach dem Chanukka-Attentat in Melbourne alarmiert die jüdische Gemeinde über zunehmende antisemitische Gewalttaten in Australien.

Antisemitische Angriffe in Australien: Melbourne in Angst nach Brandanschlag!

In Australien wächst die Besorgnis über die Sicherheitslage der jüdischen Gemeinde. Ein weiterer antisemitischer Vorfall, der nun die Medien dominiert, ereignete sich vor dem Wohnhaus eines Mitglieds der israelischen Gemeinde in Melbourne. Ein Auto, auf dessen Dach ein Schild mit der Aufschrift “Happy Chanukah!” prangte, wurde in Brand gesetzt. Glücklicherweise gab es keine Verletzten, da die Familie rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnte. Der Vorfall folgt einem verheerenden Attentat, das am Bondi Beach während der Chanukka-Feierlichkeiten stattfand und bei dem 16 Menschen starben, sowie mehreren anderen eskalierenden antisemitischen Angriffen in Australien seit Oktober 2023. Premierminister Anthony Albanese bezeichnete den Brandanschlag als „unbegreiflich“ und rief die Nation dazu auf, sich gemeinsam gegen Hass und Antisemitismus zu stellen. Sicherheitsbehörden haben bereits eine Person identifiziert, die möglicherweise bei den Ermittlungen helfen kann.

Die jüdische Gemeinde in Melbourne, die mit rund 120.000 Mitgliedern als eine der größten in Australien gilt, ist besonders alarmiert. In den letzten zwölf Monaten sind landesweit über 2.000 antisemitische Vorfälle gemeldet worden. Diese umfassen Drohungen, Einschüchterungen, gewaltsame Übergriffe und Sachbeschädigungen. Hintergrund dieser Zunahme ist der Überfall palästinensischer Terroristen auf Israel im Oktober 2023, der die Welle antisemitischer Gewalttaten auslöste. Laut einem Bericht der SRF sind Vorfälle wie Graffiti, Brandanschläge und sogar tödliche Angriffe inzwischen an der Tagesordnung. In diesem Kontext wird die Rolle der Regierung hinterfragt – viele Mitglieder der jüdischen Gemeinde werfen ihr Versäumnisse im Kampf gegen antisemitische Tendenzen vor.

Chronologie der Angriffe

Die terroristischen Aktivitäten, die die jüdische Gemeinde betreffen, umfassen auch Vorfälle, die im Verlauf des Jahres 2024 stattfanden. So wurden antijüdische Parolen an Australiens größter jüdischer Schule in Melbourne gesprüht, und es kam zu Drohbriefen in einer jüdischen Bäckerei in Sydney. Des Weiteren berichtete die australische Taskforce, dass Brandanschläge auf eine Brauerei und ein koscheres Delikatessengeschäft verübt wurden. Premierminister Albanese nannte die iranische Regierung als möglichen Hintermann. Diese Taten steigerten sich in der Gewalteskalation, bedingt durch eine koordinierte Aktion in jüdischen Vierteln, wobei Autos angezündet und Gebäude beschädigt wurden.

Die Kriminalpolizei hat bereits mehrere Verdächtige identifiziert und ihre Ermittlungen intensiviert. Im Januar 2025 wurden neue Gesetze gegen Hassrede und Proteste vor Gotteshäusern angekündigt. Bereitwillig haben sich jüdische und nichtjüdische Abgeordnete gegen die wachsende Gewalt ausgesprochen, während die Sicherheitsmaßnahmen für Abgeordnete durch die intensive Bedrohungslage notwendiger Gewerbezentren verstärkt wurden. Im Juli 2025 kam es zu einem schweren Brandanschlag während eines Sabbat-Dinners in Melbourne, bei dem 20 Gläubige fliehen mussten und eine Festnahme folgte.

Ein Aufruf zur Solidarität

Die Stimmung in der jüdischen Gemeinschaft ist angespannt, dennoch zeigt sich eine Welle der Solidarität, etwa wenn Nachbarn jüdischen Restaurants zur Hilfe kommen oder sich bei öffentlichen Demonstrationen gegen Antisemitismus versammeln. Alex Ryvchin, Co-Vorsitzender des Exekutivrats der Australian Jewry, äußerte, dass die jüdische Gemeinschaft sich laut und deutlich gegen die anhaltenden Angriffe zur Wehr setzen müsse. Trotz der Vorfälle berichteten viele jüdische Studierende von Feindseligkeiten an Universitäten, was die Situation weiter eskalierte.

Die Hoffnung bleibt, dass mit der Ernennung einer Sonderbeauftragten für Antisemitismus und der Gründung der Spezialeinheit „Operation Avalite“ Maßnahmen gegen die Gewalt ergriffen werden. Premier Albanese hat versprochen, rigoros gegen Judenfeindlichkeit in Australien vorzugehen und betont die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Bürger, um eine sichere Umgebung für die jüdische Gemeinde zu schaffen.

Die alarmierenden Vorfälle des letzten Jahres werfen ein besorgniserregendes Licht auf die Entwicklungen in Australien und fordern alle auf, sich gegen Rassismus und Antisemitismus starkzumachen und solidarisch zu handeln.

exxpress, SRF, Jüdische Allgemeine