Letzte Chance für Epilepsie-Beratungsstelle: Petition stößt auf Widerstand!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Unausweichlich steht die einzige Epilepsieberatung in Österreich vor der Schließung. Eine Petition kämpft für den Erhalt.

Unausweichlich steht die einzige Epilepsieberatung in Österreich vor der Schließung. Eine Petition kämpft für den Erhalt.
Unausweichlich steht die einzige Epilepsieberatung in Österreich vor der Schließung. Eine Petition kämpft für den Erhalt.

Letzte Chance für Epilepsie-Beratungsstelle: Petition stößt auf Widerstand!

In Österreich leben rund 85.000 Menschen mit Epilepsie, einer der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die weltweit fast 1 % der Bevölkerung betrifft. Dennoch ist die Versorgungssituation für betroffen Personen alarmierend. Mit dem Jahreswechsel 2025 droht die Schließung der einzigen bundesweiten Epilepsieberatung, die heute als unverzichtbar angesehen wird. Wie 5min.at berichtet, hat die Epilepsie Interessensgemeinschaft Österreich zusammen mit der Österreichischen Gesellschaft für Epilepsieforschung (ÖGFE) eine Petition ins Leben gerufen, um den Erhalt der Beratungsstelle „Leben mit Epilepsie in der Arbeitswelt – Beratung und Sensibilisierung“ (LEA BuS) zu sichern.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 ist LEA BuS die einzige Anlaufstelle in Österreich, die sich speziell mit der Beratung von Menschen mit Epilepsie in Bezug auf ihre berufliche Laufbahn beschäftigt. Das Team besteht aus geschulten Fachberatern, die Unterstützung in den Bereichen Berufsorientierung, Arbeitssuche und dem Erhalt des Arbeitsplatzes bieten. Ab 2026 könnte die plight dieser Menschen jedoch noch zugespitzter werden, da die Beratung möglicherweise nur noch in der Steiermark angeboten wird, während andere Bundesländer ohne spezialisierte Hilfsangebote dastehen.

Die Herausforderungen für Betroffene

Die Herausforderungen für Menschen mit Epilepsie sind vielfältig. Neben den physischen Beschwerden müssen viele von ihnen auch die Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung erfahren. Laut dem Institut für Epilepsie sind 60 % der Betroffenen von Depressionen betroffen, und ihre Suizidgedanken sind bis zu 25-mal häufiger als in der Gesamtbevölkerung. Diese psychischen Gesundheitsprobleme sind oft das Resultat von Diskriminierung und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit.

Zusätzlich zeigen Studien, dass eine rein medizinische Versorgung nicht hinreichend für ein gutes Lebensqualität ist. Vielmehr sind ganzheitliche Behandlungsansätze erforderlich, die medizinische, soziale und psychologische Aspekte berücksichtigen. Epilepsieberatung spielt hierbei eine entscheidende Rolle in der Unterstützung und Prävention von psychischen Erkrankungen, wie die Epilepsiestiftung betont.

Der Einfluss auf die psychische Gesundheit

Die psychische Gesundheit umfasst emotionales, psychologisches und soziales Wohlbefinden und hat einen enormen Einfluss auf den Umgang mit Stress und zwischenmenschliche Beziehungen. Menschen mit Epilepsie haben ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen. Eine Studie zeigt, dass 30-35 % der Betroffenen an Depressionen leiden, während 10-25 % mit Angststörungen kämpfen. Zudem haben über 20 % der Kinder mit Epilepsie klinische ADHS-Symptome.

Die gesundheitlichen Probleme der Pflegekräfte, die Personen mit Epilepsie unterstützen, dürfen ebenfalls nicht ignoriert werden. Rund 53 % dieser Betreuer leiden unter Angstzuständen, und 31 % kämpfen mit Schlaflosigkeit. Hier wird die Dringlichkeit einer spezialisierten Unterstützung für sowohl Betroffene als auch ihre Angehörigen deutlich, um ein umfassendes Unterstützungsnetzwerk zu gewährleisten.

Der Aufruf zur Unterstützung der Petition für den Erhalt der LEA BuS hat bereits 4.045 Unterschriften gesammelt und verdeutlicht das gemäßigte Bewusstsein für die Notwendigkeit fortlaufender Beratungsangebote. In einem Land wie Österreich, wo bis 2019 keine nichtmedizinische, professionell geführte Epilepsieberatungsstelle existierte, ist der Erhalt dieser Serviceangebote von enormer Bedeutung, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden und soziale Ausgrenzung zu minimieren.