In einem dramatischen Schritt haben die neuen Machthaber in Syrien am Mittwoch massive Mengen an Drogen vernichtet, darunter schockierende eine Million Pillen des amphetaminähnlichen Aufputschmittels Captagon. Diese Zerstörung fand im Hof eines Gebäudes des ehemaligen syrischen Sicherheitsapparats in der Hauptstadt Damaskus statt, wo ein Videojournalist der Nachrichtenagentur AFP das Feuer beobachtete. "Wir haben eine große Menge Captagon gefunden, etwa eine Million Pillen", bestätigte ein Vertreter der neuen Regierenden, die sich kürzlich an die Macht gekämpft haben.
Der Drogenfund umfasste nicht nur die rosafarbenen Captagon-Pillen, sondern auch Cannabis und die Schmerzmedikation Tramadol. Laut Recherchen von AFP war der Handel mit Captagon während der Herrschaft von Baschar al-Assad so groß, dass Syrien zum größten Drogenstaat der Welt geworden war. Captagon stellte das wichtigste Exportgut des Landes dar und übertraf damit alle legalen Exporte. Saudi-Arabien ist der größte Markt für diese Droge, die von der reichen Elite genutzt wird und für Arbeiter als stimulierendes Mittel dient, um den harten Arbeitsanforderungen standzuhalten, berichtete der Tagesspiegel.
Die Motivation hinter der Zerstörung
Die Zerstörung der Drogenbestände ist Teil der Bemühungen der neuen Machthaber, die Drogenkriminalität in Syrien zu bekämpfen. Ein Mitarbeiter der neuen Sicherheitskräfte teilte mit, dass das Drogenlager entdeckt wurde, um die syrische Gesellschaft zu schützen und die Schmuggelrouten zu unterbrechen, die von den ehemaligen Machthabern genutzt wurden, um Gewinne zu erzielen. Dies geschieht, nachdem die islamistische Miliz Hayat Tahrir al-Sham (HTS) vor fast zweieinhalb Wochen die Kontrolle über Damaskus übernommen hat und die jahrzehntelange Herrschaft von Assads Familie beendete. Die neuen Regierenden stehen nun vor der Aufgabe, das über fast 14 Jahre Kriegszerstörte Land neu zu ordnen und wieder aufzubauen, während sie versuchen, die Drogenproblematik entschlossen anzugehen, wie oe24 und Tagesspiegel berichten.
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