Stromausfall im Akw Saporischschja: Sicherheitsalarm in der Ukraine!
Stromausfall im AKW Saporischschja: Wiederholte Vorfälle stellen Sicherheitsvorkehrungen während des Ukraine-Kriegs in Frage.

Stromausfall im Akw Saporischschja: Sicherheitsalarm in der Ukraine!
Im Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine ist erneut die Stromversorgung ausgefallen, was Besorgnis über die Sicherheitslage und die Betriebsfähigkeit einer der größten nuklearen Anlagen Europas auslöst. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) handelt es sich bereits um den zehnten Stromausfall, seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs. Die Notstromversorgung über Dieselgeneratoren hat bereits begonnen, um die Kühlung der Reaktoren sicherzustellen.
Der ukrainische Atomkonzern Enerhoatom und die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung haben den Ausfall bestätigt. Russland hat die Ukraine beschuldigt, eine Hochspannungsleitung beschossen zu haben, was zu diesem Vorfall führte. Die letzte Stromunterbrechung ereignete sich Anfang Juli, sodass auch damals auf Notstromgeneratoren zurückgegriffen werden musste. Vor dem Hintergrund dieses Vorfalls bleibt die Lage im AKW Saporischschja angespannt. Das Kraftwerk steht seit März 2022 unter russischer Kontrolle.
Risiken und Sicherheitsvorkehrungen
Die Sicherheitsvorkehrungen in den ukrainischen Atomkraftwerken sind seit Kriegsbeginn gefährdet. Petro Kotin, der Chef von Energoatom, spricht von einem Verfall der Sicherheitskultur in der Region. Die IAEO hat darauf hingewiesen, dass seit dem Einmarsch von russischen Truppen im Jahr 2022, die Sicherheitslage dramatisch abgenommen hat. Ein besonders alarmierendes Detail ist, dass jeglicher Beschuss von Brennelementen zu einer Katastrophe führen könnte, die vergleichbar mit der historischen Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wäre.
Das Kernkraftwerk Saporischschja besteht aus sechs Reaktoren, die zusammen 163 Brennelemente pro Reaktor halten. Diese Reaktoren müssen unbedingt gekühlt werden, selbst wenn sie heruntergefahren werden. Das Kühlsystem des AKWs ist stark von externen Stromzufuhren abhängig; Dieselgeneratoren bleiben die letzte Schutzmaßnahme gegen eine potenzielle Kernschmelze.
Politische Spannungen und weitere Entwicklungen
Der Konflikt zwischen Moskau und Kiew intensiviert sich zudem immer weiter. Laut Berichten hat es Angriffe auf das AKW gegeben, wobei Geschosse das Dach durchschlugen. Dies hat zu einem Anstieg von Übergriffen und Repressionen gegenüber Mitarbeitern des Kraftwerks geführt, während sich die internationale Gemeinschaft zunehmend um die Sicherheit der Anlage sorgt. Berichten zufolge wurden etwa 200 Personen gefoltert, und 30 Mitarbeiter gelten als vermisst. Diese Zustände widersprechen grundlegenden Genfer Konventionen und werfen Fragen zur rechtmäßigen Kontrolle des AKWs auf.
Internationale Beobachter sind unmittelbar vor Ort, um die Situation zu überwachen, was die Dringlichkeit und die Unsicherheit der aktuellen Lage nur noch verstärkt. Im vergangenen Jahr hatte das AKW Saporischschja mehrere Zeiten durchlebt, in denen es nicht ins Netz eingebunden war, was zu einer totalen Abhängigkeit von Notstromaggregaten führte. Im Oktober 2022 zielte Russland gezielt auf das ukrainische Stromnetz ab, um einen kompletten Stromausfall zu verursachen, was die ohnehin schon kritische Lage verschärfte.
Die internationale Gemeinschaft bleibt besorgt, während die Ukraine weiterhin darum kämpft, die Sicherheitsstandards in ihren Atomkraftwerken aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen des Krieges zu bewältigen. Der Chef von Ukrenergo, Volodymyr Kudrytskyi, empfiehlt, einen gemeinsamen Ersatzteilvorrat für Europa anzulegen, um künftige Risiken zu minimieren.