Florenz kämpft gegen Schanigarten-Chaos: Außengastronomie unter Druck!

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Florenz reguliert Außengastronomie ab 2026 an touristischen Hotspots, um Lebensqualität zu verbessern und Massentourismus zu bekämpfen.

Florenz reguliert Außengastronomie ab 2026 an touristischen Hotspots, um Lebensqualität zu verbessern und Massentourismus zu bekämpfen.
Florenz reguliert Außengastronomie ab 2026 an touristischen Hotspots, um Lebensqualität zu verbessern und Massentourismus zu bekämpfen.

Florenz kämpft gegen Schanigarten-Chaos: Außengastronomie unter Druck!

Ab 2026 wird die Stadt Florenz erstmals strenge Maßnahmen gegen das Chaos durch Außengastronomie an touristischen Hotspots einführen. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Verteidigungsplans gegen die Herausforderungen des Massentourismus und soll die Aufenthaltsqualität sowohl für Bewohner als auch für Besucher verbessern. Besonders stark betroffen sind 50 besonders sensible Orte, darunter der ikonische Ponte Vecchio, der Piazzale degli Uffizi, die Via Roma und die Piazza di Santa Maria Nuova, wie vol.at berichtet.

Zusätzlich stehen weitere 73 Straßen unter verschärfter Beobachtung, wobei strenge Auflagen gelten. Die Stadt plant, Plastikmöbel und Kunststoffabdeckungen aus dem Stadtbild zu entfernen. Stattdessen sollen nachhaltige Materialien und heimische Pflanzen zum Einsatz kommen. Gastronomiebetriebe haben jedoch Bedenken über die wirtschaftlichen Auswirkungen geäußert, da Terrassen in der Sommersaison oft eine zentrale Einnahmequelle darstellen. Bereits 2021 wurden erste Maßnahmen ergriffen mit einem Picknickverbot in der Nähe bedeutender Sehenswürdigkeiten. Diese neuen Richtlinien sind Teil eines größeren Pakets, das auch strengere Regelungen für Kurzzeitvermietungen umfasst.

UNESCO-Welterbestatus als Herausforderung und Chance

Der UNESCO-Welterbestatus gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Stadt- und Regionalentwicklung in Europa. Eine Studie von Prof. Dr.-Ing. Carola Neugebauer hebt hervor, dass die Zunahme der Nominierungen europäischer Stätten als Weltkulturerbe zu einer räumlichen Polarisierung zwischen peripheren und metropolen Regionen führt. Die Disparitäten zwischen diesen Regionstypen wachsen, weshalb es notwendig ist, Konzentrationsprozesse in Metropolen nachhaltig zu steuern.

Während der Welterbestatus in metropolen Regionen als Entwicklungsbarriere und Konfliktpotenzial wahrgenommen wird, stellt er in peripheren Gebieten eine Chance für Stabilität und Entwicklung dar. Trotz dieser Potenziale bleibt das Wirkpotenzial des UNESCO-Labels für die Stadt- und Regionalentwicklung oft unzureichend beschrieben. Es gibt einen Mangel an übertragbaren, wissenschaftlichen und praxisrelevanten Ansätzen zur Nutzung des Welterbestatus.

Nachhaltiger Tourismus als Schlüsselfaktor

Die Herausforderungen des unkontrollierten Tourismus sind jedoch weitreichend. Laut unesco.de können negative Folgen wie Umweltverschmutzung, Überlastung von Ökosystemen und Verdrängung der lokalen Bevölkerung auftreten. Daher hat das Welterbekomitee das Programm „World Heritage and Sustainable Tourism“ ins Leben gerufen, das darauf abzielt, Welterbestätten bei der Entwicklung nachhaltiger Tourismusstrategien zu unterstützen.

Die Annahme, dass der Schutz des Welterbes und erfolgreicher Tourismus einander bedingen, ist zentral für die zukünftige Planung. Für Florenz und andere historisch bedeutende Städte ist es entscheidend, eine Balance zwischen der Erhaltung des kulturellen Erbes und den Bedürfnissen des Tourismus zu finden.

Insgesamt steht Florenz vor der Herausforderung, seinen Welterbestatus gezielt zu nutzen, um die Lebensqualität seiner Bewohner und die Sichtbarkeit seiner Kultur zu bewahren, während gleichzeitig der Massentourismus nachhaltig gelenkt wird.