In einem dramatischen Auftakt in Paris hat der französische Schauspieler Gérard Depardieu, 75, sich wegen schwerer sexueller Übergriffe verantworten zu müssen. Doch der Star, der in der Vergangenheit für seine schillernden Rollen bekannt war, blieb der Gerichtsverhandlung aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme fern. Sein Anwalt, Jérémie Assous, berichtete, dass Depardieu "extrem betroffen" sei und um eine Verschiebung der Verhandlung gebeten habe, bis er persönlich erscheinen könne. Die Ärzte hätten ihm jedoch strikt untersagt, heute zu erscheinen.
Die Anklage wirft Depardieu vor, während eines Filmsets im Jahr 2021 zwei Frauen sexuell belästigt zu haben. Laut den Staatsanwälten soll er eine der Frauen am Set grob angefasst und sie mit seinen Beinen gefangen gehalten haben, während er obszöne Bemerkungen machte. Die Namen der beiden Klägerinnen sind bislang nicht bekannt. Eine von ihnen, eine 55-jährige Set-Designerin, berichtete, dass sie während der Dreharbeiten zu "Les Volet Verts" sexuell belästigt und mit sexistischer Sprache konfrontiert wurde. Sie schilderte, wie Depardieu sie brutal ergriff, als sie den Set verließ.
Die Vorwürfe und die Reaktion
Die Vorwürfe gegen Depardieu sind Teil einer größeren Bewegung in Frankreich, die durch die #MeToo-Debatte angestoßen wurde, die 2017 nach den Anschuldigungen gegen den US-Produzenten Harvey Weinstein begann. Bislang haben rund 20 Frauen ähnliche Vorwürfe gegen den Schauspieler erhoben. In einer Stellungnahme im vergangenen Jahr wies Depardieu die Vorwürfe entschieden zurück und erklärte, er habe "niemals eine Frau missbraucht".
Die Klägerin fordert eine Entschädigung von 30.000 Euro und erwartet, dass das Justizsystem für alle gleich ist und Depardieu keine Sonderbehandlung erhält. Assous hingegen plant, Beweise und Zeugen vorzulegen, die belegen sollen, dass Depardieu Opfer falscher Anschuldigungen sei. Sollte er für schuldig befunden werden, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von 75.000 Euro.
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