Europa

Ärztin in Moskau: Sechs Jahre Haft wegen Ukraine-Kritik gefordert!

In einem schockierenden Fall, der die Grenzen der Meinungsfreiheit in Russland aufzeigt, wird die 68-jährige Kinderärztin Nadezhda Buyanova vor Gericht gestellt. Die Behörden fordern eine sechsjährige Haftstrafe für die Medizinerin, die angeblich während eines privaten Termins mit einem Patienten und dessen Mutter kritische Äußerungen über den Ukraine-Krieg gemacht haben soll. Die Vorwürfe stammen von der Ex-Frau eines Soldaten, der im Ukraine-Konflikt vermisst wird, und sie beschuldigt Buyanova, Russland für den Krieg verantwortlich zu machen und zu behaupten, dass der Vater des Jungen ein legitimes Ziel für die ukrainischen Truppen sei.

Buyanova wurde im Februar verhaftet und zunächst unter Auflagen freigelassen, doch zwei Monate später wurde sie in Untersuchungshaft genommen, weil die Behörden behaupteten, sie habe gegen die Auflagen verstoßen. Ihr wird vorgeworfen, „falsche“ Informationen über die russische Armee verbreitet zu haben, ein Vorwurf, der im Rahmen der strengen Militärzensurgesetze erhoben wurde, die zur Bekämpfung von abweichenden Meinungen eingesetzt werden.

Emotionale Aussagen im Gerichtssaal

In einem bewegenden Moment während der Gerichtsverhandlung, in der sie hinter einem gläsernen Käfig gefesselt war, rief Buyanova: „Ich bin unschuldig.“ Sie betonte, dass sie in Lviv, einer Stadt in der Ukraine, geboren wurde und sich mit drei slawischen Völkern – Russland, Weißrussland und der Ukraine – verbunden fühle. „Ich bin keine Politikerin. … Ich bin nur eine Ärztin“, fügte sie weinend hinzu.

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Die Vorwürfe gegen sie wurden durch die Aussagen eines siebenjährigen Jungen untermauert, der in einem früheren Verfahren behauptete, Buyanova habe gesagt, „Russland ist ein Aggressorstaat, und Russland tötet friedliche Menschen in der Ukraine.“ Buyanova wies die Aussagen zurück und stellte in Frage, ob der Junge unter Druck gesetzt wurde, was das Gericht jedoch nicht in Betracht zog. Unterstützer, darunter mehrere Mediziner, kamen in den Gerichtssaal, um ihre Solidarität zu zeigen, während die Situation als absurd beschrieben wurde.


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Lviv, Ukraine
Quelle
aljazeera.com

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