Neues EU-Einreisesystem: Ab jetzt wird's an Flughäfen ernst!
Die EU führt ab Oktober 2025 ein neues Ein- und Ausreisesystem (EES) ein, um Identitätsbetrug zu bekämpfen und Migration zu kontrollieren.

Neues EU-Einreisesystem: Ab jetzt wird's an Flughäfen ernst!
Am 12. Oktober 2025 hat die Europäische Union das neue elektronische Ein- und Ausreisesystem (EES) an ihren Außengrenzen eingeführt. Dieses System zielt vorrangig darauf ab, Identitätsbetrug zu bekämpfen und die illegale Migration einzudämmen. Reisende, die nicht aus den EU-Mitgliedstaaten stammen, müssen nun an der Grenze ihren Pass scannen, Fingerabdrücke erfassen und ein Foto machen lassen, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die schrittweise Einführung des Systems wird innerhalb von sechs Monaten erfolgen, wie die Kleine Zeitung berichtet.
In Österreich wird das EES zunächst an Flughäfen und Flugplätzen implementiert. Der Zeitplan sieht vor, dass die ersten Standorte bereits aktiv sind oder bald in Betrieb genommen werden: In Wien wurde das System bereits gestartet, während Salzburg am 12. November, Innsbruck am 19. November, Graz am 26. November sowie Linz und Klagenfurt am 3. Dezember folgen werden.
Technische Details und Investitionen
EU-Kommissar Magnus Brunner bezeichnet das EES als „modernstes IT-Grenzmanagement der Welt“. Die Investitionen am Flughafen Wien belaufen sich auf 16 Millionen Euro, die in 52 Selbstbedienungsanlagen zur Vorregistrierung sowie 72 Grenzkontrollen fließen werden. Das System wird nicht nur biometrische Daten wie vier Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild von Drittstaatsangehörigen erfassen, sondern auch den Mitgliedstaaten Echtzeit-Zugriff auf Reisedaten und Aufenthaltsstatus ermöglichen, wie Watson hinweist.
Sollten Reisende sich weigern, ihre biometrischen Daten zur Verfügung zu stellen, wird ihnen die Einreise in die EU-Länder, die das EES anwenden, verweigert. Dieserweil beleuchtet das System nicht nur die Identität der Reisenden, sondern hilft auch, bestehende Informationslücken zu schließen.
Internationale Implikationen und Kosten
Der Schengen-Raum, der alle EU-Mitgliedstaaten außer Irland und Zypern sowie Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein umfasst, ist direkt betroffen. Auch die Schweiz hat Maßnahmen getroffen: Die Kantonspolizei Zürich hat über 40 neue Stellen geschaffen, um die Implementierung zu unterstützen. Die Eingangs- und Ausgangsdaten werden in einem Server in Straßburg und einem Backup in Salzburg gespeichert. Die Gesamtkosten für die Schengenstaaten und EU-Institutionen werden auf rund 3 Milliarden Euro geschätzt, während die Umstellungskosten für die Schweiz auf rund 22,5 Millionen Franken jährlich belaufen, wie NZZ berichtete.
Die vollständige Inbetriebnahme des Systems ist für den 10. April 2026 vorgesehen, wobei die früheren Stempel zur Kennzeichnung der Einreise abgeschafft werden. Britische Reisende müssen sich bereits vor der Ausreise aus Großbritannien registrieren, sollten sie bestimmte Verkehrsknotenpunkte nutzen.
Ursprünglich war die Einführung des Systems für 2023 geplant, jedoch kam es zu mehreren Verzögerungen, die nun in die Entscheidung zur Implementierung eingeflossen sind. Die EU und ihre Mitgliedstaaten hoffen, durch das neue EES die Herausforderungen der Migration effizienter zu bewältigen und die Sicherheit an den Grenzen zu erhöhen.