Österreichs Gaspläne nach dem Krieg: Risiko oder Chance für die Zukunft?

Österreichs Gaspläne nach dem Krieg: Risiko oder Chance für die Zukunft?
Vienna, Österreich - Österreich plant nach dem Ende des Krieges eine sorgfältige Neubewertung seiner Gasimportstrategien, insbesondere hinsichtlich russischer Importe. Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) hat in Brüssel klargestellt, dass Österreich das geplante Importverbot für russisches Erdgas unterstützt. Dies wird als entscheidender Schritt gegen den russischen Angriffskrieg und für eine einheitliche europäische Energiepolitik gesehen. Die EU-Kommission wird am 17. Juni 2025 Vorschläge präsentieren, um den Ausstieg aus dem russischen Gas zu skizzieren.
Die derzeitige Lage erfordert jedoch eine diversifizierte Energiepolitik. Österreich erkennt die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von einzelnen, vor allem russischen Anbietern zu verringern. Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) betont, dass es wichtig ist, die verschiedenen Einflussfaktoren wie Infrastruktur, Preisauswirkungen und Herkunftsnachverfolgbarkeit in Betracht zu ziehen.
Politische Reaktionen und diverse Meinungen
Die politischen Reaktionen zu den geplanten Maßnahmen sind gemischt. Während die NEOS einen vollständigen Ausstieg aus russischem Gas bis 2027 befürworten und die Vorgehensweise der ÖVP kritisieren, bezeichnete die Grüne Lena Schilling die Forderung nach einer Öffnung für russische Gasimporte nach dem Krieg als politisch skandalös. Zudem sieht Petra Steger (FPÖ) die Entscheidung als positiv an, während andere Abgeordnete dies ablehnen. Peter Schieder (SPÖ) fordert zudem einen vollständigen Ausstieg aus dem russischen Gas.
Hintergrund dieser Entwicklungen sind die umfassenden Sanktionen der EU gegen Russland und der Beschluss, bis 2027 auf Energieimporte aus Russland zu verzichten. Laut einem Bericht der Tagesschau machten die Gaslieferungen aus Russland im Jahr 2024 noch 19 % der gesamten EU-Gasimporte aus. Im Jahr 2023 wurden Erdgas und LNG im Wert von 15,6 Milliarden Euro importiert, während die USA Gasimporte im Wert von 19,1 Milliarden Euro lieferten.
Energiemarkt im Wandel
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 kam es zu einem dramatischen Anstieg der Erdgaspreise und einer Gasmangellage in Europa. Die EU hat daraufhin eine Strategie zur Abkehr von russischem Gas vorgestellt, die weitreichende Maßnahmen umfasst. Geplant ist, neue Verträge mit russischen Lieferanten nicht mehr abzuschließen und langfristige Lieferverträge bis Ende 2027 auslaufen zu lassen, wie auf der Süddeutschen berichtet wird.
Die EU-Kommission erwartet, dass diese Strategien nicht nur zur Stärkung der Energiesicherheit beitragen, sondern langfristig auch zu einem Rückgang der Gaspreise führen könnten. Investitionen in erneuerbare Energien und grüne Wasserstofftechnologien werden als notwendige Schritte angesehen, um die europäische Energieversorgung nachhaltig zu gestalten und Abhängigkeiten zu vermeiden.
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Ort | Vienna, Österreich |
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