Im Wolfratshauser Gewerbegebiet am Hans-Urmiller-Ring gibt es neue Entwicklungen bezüglich der Unterbringung von Geflüchteten. Der Bauausschuss hat am Mittwoch mit einer Abstimmung von sieben zu drei Stimmen beschlossen, einen alten Lokschuppen an der Königsdorfer Straße in eine Unterkunft umzuwandeln. Dies könnte zwei zusätzliche Unterkünfte in diesem Bereich schaffen, wobei das Landratsamt bereits signalisiert hat, dass auch eine Container-Anlage genehmigungsfähig wäre, obwohl der Stadtrat dagegen ist.
Der Vorbescheid für die Umnutzung des Lokschuppens war bereits im vergangenen Jahr mit 15 zu acht Stimmen genehmigt worden. Auch wenn einige Mitglieder wie Gerlinde Berchtold (SPD) anfangs dagegen stimmten, hat sie jetzt ihre Meinung geändert. „Alles ist besser, als in einer Turnhalle zu wohnen“, äußerte sie sich und betonte die Notwendigkeit, die derzeitige Unterkunft in der Mehrzweckhalle wieder für Vereine nutzbar zu machen. Die Bedingungen in der Halle seien für viele Geflüchtete, insbesondere für Familien, äußerst unangenehm.
Schaffung geeigneter Wohnverhältnisse
Die Planungen für den Lokschuppen sehen vor, die Nebenräume in Trockenbauweise umzubauen, sodass hier Gemeinschafts- und Schlafräume entstehen. In dem neuen Konzept gibt es auch Platz für eine Gemeinschaftsküche und einen Spielplatz für Kinder. Dabei ist es wichtig, dass die Halle selbst nicht für Flüchtlinge genutzt wird, um eine angemessene Nutzung des Raumes sicherzustellen. Die Außenanlagen sollen auch Stellplätze für Autos bieten.
Ein wichtiges Argument für die Umnutzung des Lokschuppens ist die Reduzierung der Flüchtlingsunterbringung in der Turnhalle, die seit 2022 genutzt wird. Berchtold bemerkte, dass weniger Platz für Familien dort ermöglicht, ein besseres Lebensumfeld zu schaffen. Das Landratsamt hat zudem klargestellt, dass temporäre Unterkünfte in Gewerbegebieten rechtlich zulässig sind, was bedeutet, dass beide Vorhaben befristet für drei Jahre genehmigt werden könnten, mit der Möglichkeit einer Verlängerung bis Ende 2030.
Kritik an der Agglomeration von Unterkünften
Trotz dieser Bedenken fand das Vorhaben eine Mehrheit im Bauausschuss. Einige Mitglieder, wie Hans-Georg Anders von den Grünen, heben die Vorteile des Standorts hervor. Er betonte, dass die Stadt verpflichtet ist, ihre Quote an Geflüchteten zu erfüllen und dass die geplante Unterkunft eine bessere Option darstellt als die provisorischen Lösungen in Containern oder Turnhallen.
Diese Diskussion über die Wohnverhältnisse von Geflüchteten zeugt von den derzeitigen Herausforderungen, die Gemeinden bewältigen müssen, während sie versuchen, angemessene und humane Bedingungen zu schaffen. Die aktuellen Entwicklungen im Wolfratshauser Bauausschuss sowie die verschiedenen Ansichten der Mitglieder bilden einen wichtigen Teil dieser laufenden Auseinandersetzung, während die Stadt versucht, den Bedürfnissen von Geflüchteten gerecht zu werden.
Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe den Bericht auf www.sueddeutsche.de.
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