Ein schreckliches Verbrechen hat am Freitagabend Magdeburg erschüttert: Ein schwarzer SUV, gelenkt von einem 50-jährigen Mann aus Saudi-Arabien, raste über den Weihnachtsmarkt und forderte mindestens fünf Todesopfer, darunter ein Kleinkind. Über 200 Menschen wurden verletzt, 41 davon schwer, wie die Behörden mitteilten. Zu den dramatischen Szenen gehörten panische Menschen, die versuchten, dem Fahrzeug zu entkommen, und einige wurden mit Hubschraubern ins Krankenhaus nach Halle geflogen. Videos zeigen, wie das Auto mit hoher Geschwindigkeit durch die Menge fuhr und zahlreiche Personen erfasste, während sich um die verletzten Menschen sofort Gruppierungen bildeten, die Hilfe leisteten, berichtet exxpress.at.
Der Täter und seine Motive
Der Verdächtige wurde sofort nach dem Anschlag festgenommen. Er wird als atypischer Täter beschrieben, war den Sicherheitsbehörden nicht als Islamist bekannt und lebte seit 2006 in Deutschland, wo er als Psychiater in Bernburg arbeitete. Berichten zufolge hatte er das Fahrzeug für den Anschlag angemietet. Die Ermittlungen werden nun vom Generalbundesanwalt übernommen, und der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reiner Haseloff, äußerte sich erschüttert über die Tat: „Das ist eine Katastrophe für die Stadt und für Deutschland.“ Experten haben aufgrund der Art des Anschlags bereits auf mögliche Sicherheitslücken beim Weihnachtsmarkt hingewiesen. So sagte der Terrorismus-Experte Hans-Jakob Schindler im ZDF, es müsse eine „Lücke im Sicherheitskonzept“ gegeben haben, die es dem Täter ermöglichte, ohne Widerstand auf den Weihnachtsmarkt zu fahren, wie auch ZDF berichtete.
Die Polizei durchsuchte die Wohnung des Täters in Bernburg, doch Hinweise auf weitere Bedrohungen oder Sprengstoffe in der Nähe des Tatorts bestätigten sich nicht. Ministerpräsident Haseloff und weitere hochrangige Politiker werden am Samstag in Magdeburg erwartet, um sich ein Bild von der Lage zu machen und den Opfern zu gedenken. Die Stadt und die ganze Nation stehen unter Schock – gerade in der besinnlichen Vorweihnachtszeit. Der Weihnachtsmarkt am Alten Markt, der von Betonbarrieren gesichert war, gilt als sicherer Ort, was die Umstände dieser Tragödie noch gravierender macht.
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