Lübeck. Der SV Fortuna St. Jürgen hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Was einst als „Schnapsidee“ in einer Kneipe begann, hat sich zu einem florierenden Fußballverein mit über 600 Mitgliedern entwickelt. Trotz Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Infrastruktur, bleibt die Vereinsleitung optimistisch. Tim Täuber, Jugendleiter und Vorstandsmitglied, erklärt: „Wir möchten weiterhin wachsen und benötigen dafür Hilfe.“
Die Mitgliederzahl des SV Fortuna steigt kontinuierlich, mit 609 Athleten zu Beginn des Jahres 2024. Diese erfreuliche Entwicklung bringt allerdings auch Probleme mit sich. Die Umkleideräume fassen nicht genügend Spieler, und die beiden Plätze, ein Rasen- und ein Kunstrasenfeld, sind überlastet und bedürfen dringender Modernisierung. Jugendtrainer Ole Karnatz weist darauf hin, dass der Rasenplatz bei Regen oft nicht bespielbar ist, während der Kunstrasen durch offene Nähte in einem schlechten Zustand ist und bereits zu Spielunterbrechungen geführt hat.
Hansestadt will neuen Kunstrasen finanzieren
In einer positiven Wendung der Ereignisse hat die Hansestadt Lübeck angekündigt, mehr als eine Million Euro in den Bau eines neuen Kunstrasenplatzes inklusive Entwässerung und einer neuen Flutlichtanlage zu investieren. Bürgermeister Jan Lindenau hat sich persönlich von den notwendigen Verbesserungen vor Ort überzeugt. „Es war ein sehr gutes Treffen, der Bürgermeister hatte wirklich ein offenes Ohr für uns“, erklärt Karnatz, der sich über die Unterstützung erfreut zeigt.
Die Stadtverwaltung hat außerdem zugesichert, weitere Unterstützung für den Verein zu prüfen. Nicole Dorel, Stadtsprecherin, macht deutlich, dass das Engagement des SV Fortuna für die Stadt von großer Bedeutung ist und man an weiteren Maßnahmen interessiert ist. Hierbei wird auch die aktuelle Instandhaltung der Sportanlage berücksichtigt, von der die Hansestadt Eigentümer ist.
SV Fortuna hat eine Vision für 2030
Unter den Vereinsmitgliedern herrscht eine spürbare Aufbruchstimmung. In in einer ambitionierten Präsentation für die Stadt sowie für potenzielle Sponsoren wurden die Pläne des SV Fortuna für 2030 skizziert. Die Vision beinhaltet ausreichende Trainingsfläche für 30 Mannschaften, die Errichtung eines Vereinsheims mit zusätzlicher Kapazität und verbesserte Parkmöglichkeiten. „Wir wissen, dass es eine große Aufgabe ist“, sagt Täuber. „Aber wir sind ein Breitensportverein und beziehen alle in unsere Aktivitäten ein, die Fußball spielen möchten.“
Aktuell sehen sich die Verantwortlichen in der Pflicht, die räumlichen Gegebenheiten zu verbessern. An Wochentagen trainieren oft bis zu 80 Spieler gleichzeitig auf einem Platz, was effektives Training nahezu unmöglich macht. Der Kunstrasenplatz, der lediglich auf einer Seite ausreichend Flutlicht hat, trägt weiter zur schlechten Übungsbedingungen bei, was auch Kaderentscheidungen und die Teamleistung beeinträchtigen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der SV Fortuna St. Jürgen auf einem positiven Weg ist, doch der Druck wächst, wenn es um die nötige Infrastruktur geht. Die geplanten Sanierungen und das Engagement der Stadt könnten die Zukunft des Vereins entscheidend beeinflussen. Eine tiefere Analyse des Projekts und seiner Bedeutung für die Sportgemeinschaft in Lübeck findet sich hier.