Stolpersteine für Familie Cohn: Gedenken an das Schicksal in Luckenwalde

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Am 9. November 2024 wird in Luckenwalde der Familie Cohn mit Stolpersteinen gedacht, die vor den Nazis fliehen musste.

Stolpersteine für Familie Cohn: Gedenken an das Schicksal in Luckenwalde

Luckenwalde. Ein bewegender Moment in der Geschichte: Am 9. November 1938 wurde der Unternehmer Alfred Cohn von den Nazis festgenommen und in das Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Um der drohenden Gefahr zu entkommen, floh er mit seiner Familie aus Deutschland. Diese dramatischen Ereignisse werden nun mit der Verlegung von vier Stolpersteinen in Luckenwalde gewürdigt, die an das Schicksal der Familie Cohn erinnern.

Alfred Cohn, geboren 1899 in Luckenwalde, übernahm nach dem Tod seines Vaters 1935 die Leitung der Papierwarenfabrik, die seine Familie seit Generationen betrieb. Doch die zunehmenden antisemitischen Übergriffe machten das Leben für die Cohns unerträglich. Um ihre Kinder zu schützen, schickten Alfred und seine Frau Gertrud die beiden Söhne in ein jüdisches Landschulheim. Doch die Reichskristallnacht brachte das Fass zum Überlaufen: Die Familie musste fliehen, nachdem Alfred am 10. November 1938 verhaftet wurde.

Stolpersteine werden am 9. November in Luckenwalde verlegt

Die Flucht führte die Cohns nach Shanghai, wo sie ein neues Leben beginnen mussten. Gertrud Cohn hielt die dramatischen Umstände schriftlich fest: „Wir hinterliessen ohne jegliche Vergütung, unsere in Luckenwalde gelegene Papier und Kartonnagenfabrik und unser 3-stöckiges Wohnhaus.“ Nach dem Krieg lebte die Familie in Portland, Oregon, wo sie sich ein neues Leben aufbauten. Die Stolpersteine, die am 9. November 2024 um 15.30 Uhr in der Zinnaer Straße 15 verlegt werden, sollen an die tragische Geschichte der Cohns erinnern und die Erinnerung an die Gräueltaten der Nazis wachhalten.