Dahme/Potsdam. In einem grausamen Prozess, der die Schrecken sexueller Gewalt gegen Kinder ans Licht bringt, steht ein 39-jähriger Mann aus Dahme vor der Jugendstrafkammer des Landgerichts Potsdam. Die Staatsanwaltschaft hat ihm eine schockierende Bilanz von 190 schweren sexuellen Missbrauchsfällen vorgeworfen, die sich zwischen dem 1. März 2020 und dem 21. Dezember 2023 ereignet haben sollen. Der Angeklagte räumt 15 dieser abscheulichen Taten ein, darunter zehn Vergewaltigungen eines neunjährigen Jungen. „Mein Mandant ist therapiebereit und bereit, angemessenes Schmerzensgeld zu zahlen“, erklärt sein Verteidiger Michael Lepke.
Familiengeheimnisse und verstörende Enthüllungen: Erst vor Weihnachten 2023 brach das stille Leid der betroffenen Kinder an die Oberfläche. Ein dreijähriges Mädchen offenbarte ihrer Mutter, dass der Mann sie unsittlich berührt hatte. Diese Schilderung öffnete das Fass, als auch der neunjährige Junge von seinen eigenen Qualen berichtete, die er „sehr oft“ oder sogar „fast täglich“ ertragen musste. „Ich habe S. gesagt, er soll aufhören“, beschrieb er die schrecklichen Erlebnisse, doch seine Hilferufe verhallten ungehört. Auch die Mutter vertraute dem Angeklagten, der selbst Stiefvater von zwei minderjährigen Kindern ist, und ließ ihre Kinder mit ihm allein – eine fatale Entscheidung, die nun tragische Konsequenzen hat.
Menschenkenntnis gefragt – auch bei der Ehefrau
Eine andere schockierende Dimension wird deutlich, wenn man die Rolle der Ehefrau beleuchtet. Während die Verbrechen auf der Couch begangen wurden, soll sie nichtsahnend auf ihrem Handy gespielt haben. Der Fall wirft Fragen auf, wie es möglich war, dass so viel Leid unbemerkt blieb. Zudem wird gegen sie ebenfalls ermittelt. Die Sorgen der betroffenen Mutter sind greifbar: „Den Kindern geht es nicht gut,“ ist ihr verzweifelter Ruf. Wie viele Leben müssen noch durch solch schreckliche Taten zerstört werden, bevor das Schweigen gebrochen wird?
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