In der malerischen Gemeinde Malente wird es für viele Hausbesitzer und Mieter deutlich teurer. Ursprünglich sollte die Grundsteuerreform dazu dienen, die finanziellen Belastungen der Bürger auf einem konstanten Niveau zu halten. Jedoch scheinen immer mehr Kommunen die Gelegenheit zu nutzen, ihre Einnahmen durch neue Berechnungen zu steigern. In Malente ist eine durchschnittliche Kostensteigerung von beeindruckenden 29 Prozent zu erwarten.
Die finanzielle Situation in der Gemeinde Malente ist alarmierend. Der erste Haushaltsentwurf für 2025 zeigt einen Fehlbedarf von ca. 3,4 Millionen Euro auf. Diese Entwicklung zwingt die Gemeindeverwaltung dazu, die Grundsteuern zu überdenken, vor allem da die Einnahmen nicht mehr ausreichen, um die stetig wachsenden Ausgaben zu decken. Um die finanziellen Schwierigkeiten zu mildern, wird die Grundsteuer B erheblich angehoben.
Malentes Bürgermeister plädiert für Mehreinnahmen von 927.000 Euro
Bürgermeister Heiko Godow von der CDU rief zu einem Hebesatz von 700 Prozent auf, was zusätzliche Einnahmen in Höhe von etwa 927.000 Euro generieren würde. „Selbst 1.000 Prozent wären nötig, um die finanziellen Probleme ernsthaft anzugehen“, so Godow. Diese Zahl bleibt jedoch unrealistisch, da sie in der Gesellschaft und der politischen Landschaft nicht durchsetzbar sei. Dennoch betonte er, dass die Möglichkeit, die Einnahmesituation zu verbessern, dringend notwendig sei, um einen genehmigten Haushalt zu erhalten und den Neubau einer Sporthalle zu ermöglichen.
Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen wird durch die ablaufenden Fristen für Fördermittel unterstrichen. Wenn das umfassende Projekt, das 6,5 Millionen Euro kosten soll, nicht bis 2025 umgesetzt wird, könnte ein Zuschuss von drei Millionen Euro verloren gehen. Diese finanziellen Engpässe machen die Grundsteuererhöhung unumgänglich, auch wenn sie für viele Bürger eine erhebliche Belastung darstellen wird.
Für Hausbesitzer und Mieter in Malente wird es teurer
Der Einfluss der erhobenen Grundsteuer wird konkret, wenn man die Steuerbelastung für ein durchschnittliches Einfamilienhaus in Malente betrachtet. Aktuell liegt diese bei 362 Euro pro Jahr, jedoch wird sich diese Summe nach der Reform und den anstehenden Anpassungen auf bis zu 736 Euro erhöhen. Die Mehrbelastung kann in bestimmten Fällen bis zu 374 Euro betragen, was für einige Eigentümer eine Verdopplung der ursprünglichen Steuerlast bedeutet.
Es wird deutlich, dass die Reform, die eine markantere Ausrichtung auf den Zeitwert der Immobilien vorsieht, nicht für alle Eigentümer von Vorteil ist. Während einige Hausbesitzer durch die Anpassungen bis zu 112 Euro sparen könnten, müssen andere mit einer Erhöhung von bis zu 178 Euro rechnen. Mit der derzeitigen Beschlusslage sind die kurz- bis mittelfristigen finanziellen Auswirkungen auf die Haushalte in Malente enorm.
Die Kommunalpolitik zeigt sich zwar bereit, die Hebesätze anzupassen, doch die Diskussion um die genauen Zahlen ist noch längst nicht abgeschlossen. Einige Vertreter, wie Carmen Weber von der SPD, fordern eine Vertagung der Entscheidung, bis klarere und belastbarere Daten vorliegen. Der Vorschlag, den Hebesatz auf 600 Prozent zu senken, wurde dennoch mit Mehrheit angenommen und könnte das Steueraufkommen um rund 527.000 Euro erhöhen, den Fehlbedarf allerdings nicht vollständig abdecken.
Für Hausbesitzer und Mieter in Malente ist klar: Die finanziellen Belastungen werden zunehmen, und die Unsicherheiten in der politischen Ausgestaltung der Grundsteuerreform sind alles andere als beruhigend.
Weitere Informationen zu diesen Entwicklungen sind bei www.ln-online.de zu finden.
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