In Schleswig-Holstein wird aktuell der Busverkehr durch Warnstreiks erheblich beeinträchtigt. Am Dienstag, dem 15. Oktober 2024, kam es zu einem Streik in mehreren Kreisen, darunter Pinneberg, Steinburg, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein und Lübeck. Die Gewerkschaft ver.di hat für diesen Tag eines der ersten Warnsignale im privaten Busgewerbe gesendet, bedingt durch einen gescheiterten Tarifvertrag mit dem Omnibusverband Nord (OVN). Während in der Region Nordfriesland der Busverkehr scheinbar normal verlief, stockte es in den anderen betroffenen Kreisen erheblich.
„Die Streiks sind nur ein Vorgeschmack auf das, was den Fahrgästen droht, wenn die tarifpolitische Geisterbahnfahrt der Arbeitgeber nicht schnell beendet wird“, sagte Frank Schischefsky, ein Sprecher der Gewerkschaft. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung von 350 Euro für die Mitarbeiter, angeblich aufgrund der hohen Belastungen im Beruf. Die Gehälter für Auszubildende sollen um 180 Euro steigen.
Der Hintergrund des Streiks
Der Hauptgrund für die aktuellen Arbeitsniederlegungen liegt im geplatzten Tarifvertrag zwischen ver.di und dem OVN. Der Arbeitgeberverband hatte sich von den verhandelten Einigungen zurückgezogen, was zu einem massiven Vertrauensverlust führte. Ein Mitglied des OVN, Diedrich Graf von der Recke, zeigte sich erschüttert über den Verlauf und betonte die Notwendigkeit, „am Tisch und nicht auf der Straße“ zu verhandeln. Er kündigte ein baldiges, aber unbestimmtes Gespräch mit der Gewerkschaft an, in der Hoffnung, eine Einigung zu erzielen.
Am Mittwoch, dem 16. Oktober, soll der Streik auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden. Die Gewerkschaft plant, dass dieser landesweite Streik am Morgen zu Betriebsbeginn ansetzen wird. In diesem Zusammenhang betonte ver.di auch die Wichtigkeit, den Beruf weiterhin attraktiv zu gestalten, um qualifizierte Mitarbeiter im Busgewerbe zu halten. Dies geschieht in einer Zeit, in der der Verkehr in Schleswig-Holstein dringend nach qualifizierten Fahrern sucht.
- Betroffene Regionen: Pinneberg, Steinburg, Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Lübeck.
- Streikbeginn: 15. Oktober 2024, ab Dienstbeginn.
- Erwartete Ausweitung: 16. Oktober 2024, landesweit.
- Forderung der Gewerkschaft: Lohnerhöhung um 350 Euro, 180 Euro für Auszubildende.
Die Verkehrsbetriebe Kreis Plön sind ebenfalls betroffen, da hier die Busse an den Standorten Schönberg, Lütjenburg, Preetz und Plön nicht fahren. Die Anruf-Taxen hingegen bleiben von den Streiks unbeeinflusst. Die Situation könnte in den kommenden Tagen noch komplizierter werden, vor allem aufgrund der Unsicherheiten hinsichtlich der Schulbusrouten, die ebenfalls vom Streik betroffen sein könnten. Es bleibt abzuwarten, wie die Betroffenen auf diese Entwicklung reagieren werden.
Reaktionen und Meinungen
Die Arbeitgeber haben die Mobilmachungen stark kritisiert und als überzogen eingestuft. Sie argumentieren, dass solche Streiks den Pendlern und Reisenden mehr schaden als nützen. Die Mechanismen des öffentlichen Verkehrs werden durch plötzliche Arbeitskämpfe empfindlich gestört, was viele Fahrgäste an ihre Grenzen bringt.
Die Gewerkschaft ver.di ist allerdings fest entschlossen, ihre Maßnahmen fortzusetzen, um die Arbeitsbedingungen der Arbeitnehmer zu verbessern. „Wir wollen, dass die Arbeitgeber zu den bereits ausgehandelten Bedingungen zurückkehren und wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um dies zu erreichen“, sagte Schischefsky.
Für die Fahrgäste birgt dieser Streik zahlreiche Unsicherheiten. Während einige Buslinien möglicherweise dennoch betrieben werden, müssen Passagiere sich darauf einstellen, dass ihre Reisen möglicherweise nicht wie geplant verlaufen. Der OVN hat deutlich gemacht, dass sie an Notfahrplänen arbeiten, um einige Strecken aufrechtzuerhalten, jedoch ohne jegliche Garantie.
Zusätzlich zur aktuellen Situation hat der Omnibusverband Nord sogar angemerkt, dass die Einschnitte im öffentlichen Personennahverkehr finanziell schwerwiegende Konsequenzen haben könnten, insbesondere wenn die Landesregierung nicht mehr Unterstützung für die Finanzierung des Verkehrs anbieten kann.„Die Vereinbarung sah vor, die Entgelte um 275 Euro zu erhöhen und zusätzlich eine Inflationsausgleichsprämie von 850 Euro zu gewähren. Aber die finanzielle Grundlage dafür ist jetzt in Gefahr“, äußerte ein Verbandsvertreter.
Wie die Situation weiter verläuft, bleibt abzuwarten. Ver.di hat in der Vergangenheit bereits angekündigt, dass kurzfristige Streikaktionen nicht ausgeschlossen sind und diese jeweils am Tag zuvor bekannt gegeben werden. Für weitere Informationen zu den laufenden Streikmaßnahmen und deren Auswirkungen auf den Busverkehr in Schleswig-Holstein können Betroffene aktuelle Meldungen und Ankündigungen beobachten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der derzeitige Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe nicht nur ver.di und die Arbeitgeber betrifft, sondern auch die vielen Pendler, die auf den Busverkehr angewiesen sind. Die nächsten Tage werden entscheidend sein, um zu sehen, ob es zu einer Lösung des Konflikts kommt oder ob die Streiks weitergehen. Für mehr Details und aktuelle Entwicklungen, sind regelmäßige Updates notwendig, um die Fahrgäste über mögliche Einschränkungen und Änderungen zu informieren. Weitere Informationen finden sich in dem Bericht auf www.ndr.de.