Herzogtum Lauenburg (pm). Ein harmloser Snack kann zum Albtraum werden! Erdnüsse, die für viele ein beliebter Genuss sind, können bei Kindern mit einer Allergie zu dramatischen Reaktionen führen. Plötzliches Kribbeln auf Lippen und Zunge, Atemnot und sogar Herz-Kreislauf-Probleme – das sind die erschreckenden Symptome eines anaphylaktischen Schocks. „Eltern müssen sofort den Notruf 112 wählen, wenn sie den Verdacht auf einen solchen Schock haben“, warnt Reinhard Wunsch, der Serviceregionsleiter der AOK. In den Industrieländern sind etwa 1 bis 2 Prozent der Kinder betroffen, und die Erdnussallergie zählt zu den häufigsten Auslösern von Lebensmittelallergien.
Die Gefahren lauern überall! Bei einer Lebensmittelallergie reagiert der Körper überempfindlich auf normalerweise harmlose Stoffe. Die Erdnussallergie ist eine Typ-I-Allergie, die oft schon im Kleinkindalter auftritt. Bereits der erste Kontakt mit Erdnüssen kann symptomlos verlaufen, doch beim zweiten Kontakt können kleinste Mengen zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen. Die Allergie bleibt häufig ein Leben lang bestehen. „Eltern sollten bei Verdacht auf eine Lebensmittelallergie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen“, betont Wunsch.
Allergene richtig handhaben
Ist die Diagnose Erdnussallergie gestellt, heißt es: Finger weg von erdnusshaltigen Lebensmitteln! Hasel- und Walnüsse sind in der Regel unbedenklich. Beim Einkaufen ist es entscheidend, die Zutatenlisten genau zu studieren. Die EU-Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung verpflichtet Hersteller, die 14 häufigsten Allergene klar anzugeben – sowohl in verpackten Lebensmitteln als auch in Restaurants. Hier müssen die Allergeninformationen leicht zugänglich sein, um gefährliche Überraschungen zu vermeiden.
Für Eltern ist es wichtig, die Küche allergenfrei zu gestalten. Am besten werden alle gefährlichen Nahrungsmittel aus dem Haushalt verbannt. Eine klare Kennzeichnung der Lebensmittel hilft dem Kind, sichere von unsicheren Nahrungsmitteln zu unterscheiden. Zudem sollten separate Utensilien verwendet werden, um Kontaminationen zu vermeiden. Wer an einer Erdnussallergie leidet, sollte immer ein Notfallset mit sich führen, um im Ernstfall schnell reagieren zu können. Weitere Informationen sind auf der Webseite der AOK im Gesundheitsmagazin zu finden.
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