Nordsachsen

Arzberger Bürgerbus: Ehrenamtliche Helden bringen Mobilität zurück!

Ein Dienstagmorgen in Arzberg, und der Bürgerbus rollt mit leisem Brummen durch die Straßen. Auf dem Mercedes-Sprinter prangt stolz „Arzberger Bürgerbus“. Anders als ein gewöhnlicher Linienbus, holt dieser Bus seine Passagiere direkt von zu Hause ab. Ein einzigartiges Konzept, das von 16 engagierten Ehrenamtlichen getragen wird, darunter acht Telefonistinnen und acht Fahrer. Der Bus ist eine Lebensader für ältere und mobil eingeschränkte Menschen, die in den 18 Ortsteilen der Gemeinde sowie in umliegenden Städten wie Torgau und Falkenberg leben. Monatlich legt er beeindruckende 1500 bis 2000 Kilometer zurück.

Wolfgang Fiedler, ein Rentner, der den Bus seit zwei Jahren fährt, ist einer dieser Helden. „Ich fahre erst los, wenn alle angeschnallt sind“, betont er mit einem Blick in den Rückspiegel. Für ihn ist der Bürgerbus nicht nur ein Transportmittel, sondern eine Möglichkeit, der Einsamkeit zu entfliehen und etwas Gutes zu tun. „Was hätten wir hier draußen, wenn es den Bürgerbus nicht gebe. Wir sind doch abgeschnitten von Gott und der Welt“, sagt er. Die erste Passagierin des Tages, eine 77-jährige Dame, nutzt den Service regelmäßig für medizinische Fahrten. Sie ist dankbar für die Möglichkeit, ohne lange Fußwege ihre Ziele zu erreichen.

Einzigartiges Konzept in Deutschland

Das Prinzip des Bürgerbusses ist in Deutschland einzigartig, erklärt Bernd Albrecht, einer der Ideengeber des Projekts. Gemeinsam mit Bürgermeister Holger Reinboth und weiteren Unterstützern hat er das Projekt ins Leben gerufen. Der Bus bringt seit 2017 Menschen zu Arztbesuchen, Physiotherapien oder sogar abends zu kulturellen Veranstaltungen. Besonders geschätzt wird der Service seit den Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr, die viele Linienbusfahrten nach Arzberg gestrichen haben. Im Dezember soll auf ein flexibles Rufbussystem umgestellt werden.

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Ein Service, der verbindet

Irmgard und Herbert Gatzke, beide über 85 Jahre alt, nutzen den Bus seit sechs Jahren. „Das Angebot ist großartig. Der Bus ist zu jeder Zeit einsatzbereit, die Leute sind sehr freundlich und engagiert“, lobt Herbert Gatzke. Der Bürgerbus bietet nicht nur Transport, sondern auch Begleitdienste für mobil eingeschränkte Personen. Petra Rath, eine ehemalige Pflegekraft, ist seit kurzem Teil des Projekts und unterstützt die Passagiere mit Herzblut. „In dem Projekt steckt so viel Herzblut und Eigenengagement von uns drin. Wir erfüllen den Bus mit Leben und hoffen, wir können später auch einmal von ihm Gebrauch machen“, sagt Bernd Albrecht stolz.

Quelle/Referenz
torgauerzeitung.de

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