Christian Bau, ein renommierter Koch aus dem Saarland, der mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist und das Restaurant Victor’s Fine Dining by Christian Bau leitet, hat sich vehement über die Schwierigkeiten geäußert, die sein Betrieb aufgrund der deutschen Bürokratie hat. Von der Gastronomie erwartet man Höchstleistungen, doch die aktuelle Realität sieht anders aus. Bau beschreibt die Situation so: „Genug ist genug – ich könnte wirklich laut schreien“, wie er auf seinen sozialen Medien postete.
Der Grund seines Unmuts liegt im Fachkräftemangel, mit dem die Gastronomiebranche zunehmend zu kämpfen hat. „Die Probleme in unserer Branche sind eh schon groß genug“, so Bau weiter. Besonders frustrierend ist seine Erfahrung beim Versuch, eine talentierte Köchin aus Singapur nach Deutschland zu holen – ein Prozess, der sich über anderthalb Jahre hinzieht. Trotz seiner Bemühungen, Anträge zu stellen und Gebühren zu zahlen, hat die Ausländerbehörde bisher keine Arbeitserlaubnis erteilt. „Es ist zum Verzweifeln“, klagt er.
Ärger über Behördenkommunikation
In seinem Post zeigt Bau auch ein Foto einer E-Mail, die von der Zentralen Ausländerbehörde in Lebach stammt. Darin wird mitgeteilt, dass die Bearbeitung des Antrags „in den letzten Zügen“ liege, jedoch die Fristen nicht eingehalten werden können, da weiterer Forschungsbedarf bestehe. Diese Nachricht ist für Bau besonders irritierend, da sie von Ende August stammt, und seither sich nichts getan hat. „Unglaublich, aber in Deutschland leider Normalität“, kommentiert ein User.
Die Resonanz auf Baus Frustration ist nicht nur in seiner Community spürbar; viele seiner Anhänger äußern sich betroffen. „Die, die wir nicht brauchen, dürfen kommen und die, die wir dringend brauchen, dürfen nicht kommen“, wird die Situation auf den Punkt gebracht. Die allgemeine Stimmung ist von Schock und Traurigkeit geprägt. Einige Nutzer empfinden Mitleid mit der Jugend, während andere den Rückgang der Branche beklagen.
Kritik an der Gastronomiepolitik im Saarland
Die Lage in der Gastronomie im Saarland ist prekär. Fast 130 Gastronomen stehen aufgrund von anhaltend hoher Inflation und steigender Mehrwertsteuer auf dem Speisenumsatz vor der Insolvenz. Diese Entwicklung erfordert nicht nur Lösungen in der Personalpolitik, sondern auch eine umfassende Evaluierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Gastgewerbe. Crif, ein Wirtschaftsanalyst, hat die signifikanten Herausforderungen für die Branche klar aufgezeigt.
Bau fordert nicht nur Veränderungen in der Zulassungspolitik, sondern spricht auch für viele in der Branche, die sich in einem ähnlichen Dilemma befinden. „Wenn das nicht besser wird, könnte es für viele Betriebe eng werden“, so seine eindringliche Warnung, die auf das Wohl der Gastronomie im Saarland abzielt. Wie er weiterhin betont, sind die administrativen Hürden eine zusätzliche Last, die die Branche ausbremst.
Mit seinen klaren Worten und der offenen Kritik an der Bürokratie postet er nicht nur seine persönliche Frustration, sondern auch einen Aufruf zur Veränderung in der Branche. Die Unterstützung kommt aus vielen Ecken, für viele ist dieser Aufschrei mehr als nur ein persönliches Anliegen – es ist ein Weckruf für die gesamte Gastronomie im Saarland und darüber hinaus. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.saarbruecker-zeitung.de.
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