Die Pfaffendorfer Brücke in Koblenz nimmt Formen an! Im kommenden Frühjahr werden die ersten Stahlbauteile montiert, und das alles läuft nach Plan – trotz einiger Hürden, die das Bauprojekt mit sich brachte. Tiefbauamtsleiter Kai Mifka zeigt sich optimistisch: „Wir sind im Zeitplan!“, sagt er, während er die Herausforderungen des Jahres anführt.
Herausforderungen auf der Baustelle
Hochwasser hat die Bauarbeiten erheblich erschwert. Der Rhein stand so hoch, dass die Baugruben für die Pfeiler massive Probleme bereiteten. „Der Wasserdruck war so stark, dass wir mit Rohren sichern mussten, um ein Zusammenbrechen zu verhindern“, erklärt Mifka. Doch das war nicht die einzige Herausforderung: Ein Bombenfund auf der Baustelle Ende August verzögerte die Arbeiten zusätzlich. Und kürzlich entdeckten Bauarbeiter bei Baggerarbeiten Gewölbe und Gänge einer alten militärischen Anlage, die nicht eingeplant waren und nun denkmalgerecht mit Flüssigboden verfüllt werden müssen.
Der Zeitdruck ist enorm, denn die Stadt kann sich keine Verzögerungen leisten. „Im Frühjahr wird man die Form der neuen Brücke sehen und einen gewaltigen Baufortschritt erleben“, prophezeit Mifka. Geplant ist, die neue Brücke parallel zur alten zu errichten, die bis Ende 2026 fertig sein soll. Die alte Brücke wird bis 2028 zurückgebaut, während die neue an ihre Stelle geschoben wird. „Doch bis dahin erwarten wir noch die eine oder andere Überraschung“, fügt der Tiefbauamtsleiter hinzu.
Sicherheitsüberprüfungen der alten Brücke
Die alte Pfaffendorfer Brücke, die 1952 erbaut wurde und täglich von über 40.000 Fahrzeugen genutzt wird, ist in einem kritischen Zustand. Um die Sicherheit zu gewährleisten, überprüfen Industriekletterer die Pfeiler auf ihre Stabilität. „Hier haben wir es mit einem besonders labilen Bauwerk zu tun“, sagt Mifka und betont die Notwendigkeit von jährlichen Sonderprüfungen. Die Brücke muss bis zur Fertigstellung der neuen Brücke standhalten, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.
Die Baukosten sind mittlerweile auf etwa 181 Millionen Euro gestiegen, wobei das Land etwa 80 Millionen Euro übernimmt. Das Bauprojekt ist nicht nur ein technisches Unterfangen, sondern auch eine wichtige Verkehrsader für die Region.