In Bad Kreuznach steht ein 39-jähriger Mann vor dem Amtsgericht, da er in einen Betrugsfall verwickelt ist, bei dem sogenannte Schockanrufe zum Einsatz kamen. Diese Masche zielt darauf ab, ahnungslose Personen in einem emotionalen Ausnahmezustand abzuzocken. Bei diesen Anrufen wird den Opfern oft vorgegaukelt, dass ein nahe stehender Angehöriger in einen schweren oder sogar tödlichen Unfall verwickelt ist. Um das vermeintliche Unglück zu “bereinigen”, wird ein schnelles Handeln gefordert, häufig verbunden mit der Zahlung einer Kaution.
Die Gruppe der Betrüger, der der Angeklagte angehören soll, agierte im April diesen Jahres in Bad Kreuznach. Sie wählten willkürlich Telefonnummern aus, um ihre betrügerischen Pläne in die Tat umzusetzen. Dabei wurde ein altes, aber wirkungsvolles Schema angewandt, das auf panische Gefühle der Angehörigen abzielt. Laut Staatsanwaltschaft übernahm der angeklagte Mann den kritischen “Abhol”-Job für das Geld, welches ein Opfer zahlen sollte. Doch die Polizei war einen Schritt voraus.
Festnahme durch Polizeifalle
Die Polizei in Bad Kreuznach hatte sich eigene Nummern eingerichtet, um mögliche Opfer und die Betrüger selbst zu erfassen. Als die Unbekannten eine dieser Nummern anriefen, war dies der Beginn ihrer Festnahme. Während des Telefonats vereinbarten sie einen Ort für die Geldübergabe, ohne zu wissen, dass sie direkt in eine Falle der Polizei tappten. So konnte der Mann, der für den Empfang des Geldes zuständig war, verhaftet werden.
In einem weiteren Vorfall dieser Gruppe scheiterte ein Schockanruf zumindest vorübergehend. Einem anderen Opfer wurde am Telefon erzählt, dass für die Freilassung eines Verwandten 30.000 Euro benötigt werden. Der Ehemann konnte jedoch rechtzeitig eingreifen und seine Frau davon abhalten, das Geld zu übergeben. Auch in diesem Fall hätte der angeklagte Mann als Abholer fungieren sollen. Bislang gibt es jedoch wenig Informationen über die weiteren Komplizen dieser betrügerischen Bande.
Die Dramatik der Schockanrufe
Diese Art des Betrugs hat eine lange Geschichte und beruht auf psychologischen Tricks: Die Täter setzen auf die Angst und Verzweiflung von Menschen, um schnell an Geld zu gelangen. Die Schadenssumme, die durch solche Anrufe entstehen kann, ist oft enorm. Diese Betrugsmasche wird immer wieder von verschiedenen Gruppen angewendet, und die Polizei sieht sich gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bürger zu sensibilisieren und abzusichern.
In der aktuellen Situation ist die Ermittlung der Hintermänner des Angeklagten von Hochdruck geprägt. Die Polizei arbeitet daran, die Struktur von kriminellen Netzwerken zu durchschauen. Der Fall wird die Gerichte und die Strafverfolgungsbehörden in Bad Kreuznach weiterhin beschäftigen, während die Gesellschaft aufmerksam auf die Geschäftspraktiken solcher kriminellen Elemente achtet.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall und den rechtlichen Konsequenzen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.swr.de.
