Revolution beim Staatsbürgerschaftsrecht: Bürokratie wird abgeschafft!

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Shetty fordert Reformen zur Staatsbürgerschaft in Österreich, um Bürokratie abzubauen und Einbürgerungen zu erleichtern.

Shetty fordert Reformen zur Staatsbürgerschaft in Österreich, um Bürokratie abzubauen und Einbürgerungen zu erleichtern.
Shetty fordert Reformen zur Staatsbürgerschaft in Österreich, um Bürokratie abzubauen und Einbürgerungen zu erleichtern.

Revolution beim Staatsbürgerschaftsrecht: Bürokratie wird abgeschafft!

Die Diskussion um die Reform des Staatsbürgerschaftsgesetzes in Deutschland und Österreich nimmt Fahrt auf. Am 23. Dezember 2025 äußerte der österreichische Integrationsminister Raajesh Shetty Forderungen, die Bürokratie beim Zugang zur Staatsbürgerschaft zu reduzieren. Insbesondere die hohe Einkommenshürde von derzeit 2.500 Euro netto wird stark kritisiert. Shetty betont, dass besonders die Gebühren für die Staatsbürgerschaft zu hoch und die aktuellen Anforderungen nicht mehr zeitgemäß seien. Die österreichische Regierung plant, die Reform in der ersten Hälfte des Jahres 2026 anzugehen, wie Kleine Zeitung berichtet.

Aktuell müssen Antragsteller Deutschkenntnisse auf Niveau B1 nachweisen sowie einen gesicherten Lebensunterhalt belegen. Dazu kommen Einkommensgrenzen, die für Einzelpersonen derzeit bei 1.274 Euro netto liegen, während Paare 2.010 Euro verdienen müssen, plus 197 Euro pro Kind. Es wird jedoch angestrebt, das erforderliche Deutschniveau auf B2 zu erhöhen. Zudem soll die Teilnahme an einem Integrationsprogramm und einem verpflichtenden Staatsbürgerschaftskurs beim Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zur Voraussetzung für die Einbürgerung werden.

Neues Staatsangehörigkeitsrecht in Deutschland

Eine ähnliche Entwicklung findet im Nachbarland Deutschland statt. Das neue Staatsangehörigkeitsrecht der Ampel-Regierung tritt in Kraft, um Einbürgerungen zu beschleunigen und die doppelte Staatsbürgerschaft zu ermöglichen. Während die Antragstellung für die deutsche Staatsangehörigkeit bisher nach acht Jahren rechtmäßigem Aufenthalt möglich war, wurde diese Frist auf fünf Jahre verkürzt. In besonderen Fällen von guten Integrationsleistungen kann die Einbürgerung sogar nach drei Jahren erfolgen, wie Tagesschau erläutert.

Zusätzlich wird grundsätzlich die Mehrstaatigkeit erlaubt, was es den Einbürgernden ermöglicht, ihre vorherige Staatsangehörigkeit nicht aufzugeben. Dies steht im Gegensatz zu den vorherigen Regelungen, die oft eine Entscheidung zu Gunsten einer der Staatsangehörigkeiten erforderten. Insbesondere Kinder ausländischer Eltern erhalten die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn ein Elternteil mehr als fünf Jahre legal in Deutschland lebt. Sprachkenntnisse werden für Angehörige der Gastarbeitergeneration nicht mehr zwingend verlangt, was die Hürden für diese Gruppe erheblich senkt.

Statistische Entwicklungen und zukünftige Trends

Laut statistischer Erhebungen leben in Deutschland etwa 12 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, von denen rund 5,3 Millionen seit mindestens zehn Jahren dort wohnen. Die Zahl der Einbürgerungen ist in den letzten Jahren gestiegen, von 168.545 im Jahr 2022 auf 200.095 im Jahr 2023. Die Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts könnte insbesondere bei türkeistämmigen Menschen zu einer Erhöhung der Zahl der Doppelstaater führen, was die Integration und die Anerkennung hybrider Identitäten fördern kann, so die Berichterstattung von Bundeszentrale für politische Bildung.

Die Reform wird jedoch nicht uneingeschränkt befürwortet. Kritiker befürchten, dass Mehrstaatigkeit politische Mitspracherechte in Ländern ermöglicht, in denen man nicht ansässig ist, sowie potenzielle Loyalitätskonflikte hervorruft. Befürworter hingegen sehen in der Erleichterung des Zugangs zur Staatsbürgerschaft einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiven Gesellschaft, die die Vielfalt ihrer Bürger anerkennt. Die Diskussion über die Voraussetzungen und Regelungen zur Einbürgerung sowie die doppelten Staatsangehörigkeiten bleibt also spannend und wird auch in den kommenden Jahren für zahlreiche Debatten sorgen.