Die Diskussion rund um das Gesundheitssystem in Deutschland nimmt an Fahrt auf. Zwei Jahre nach Inkrafttreten des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes warnt der Verband Pharma Deutschland vor zusätzlichen Belastungen, die durch versicherungsfremde Leistungen im Rahmen der aktuellen Krankenhausreform entstehen können. In Berlin äußert sich Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, besorgt über die Herausforderungen, die die demografische Entwicklung an die gesetzlichen Krankenversicherung stellt.
Brakmann hebt hervor: "Es ist befremdlich, dass das GKV-System weiterhin durch Maßnahmen wie den Transformationsfonds belastet wird." Ihrer Meinung nach sollten die Kosten für gesamtgesellschaftliche Aufgaben durch Steuermittel getragen werden und nicht zulasten der gesetzlichen Krankenkassen gehen. Der Verband appelliert daher an die Institutionen, das bestehende System nicht weiter zu strapazieren und stattdessen Entlastungen und Effizienzsteigerungen in den Vordergrund zu stellen.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz der Einführung des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes zeigt sich, dass dieses nicht die erhofften Entlastungen mit sich brachte. Pharma Deutschland fordert maßgebliche Änderungen, um die finanziellen Lasten der Krankenkassen zu verringern. Ein vielversprechender Vorschlag ist die Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten. Brakmann erläutert, dass durch das Entlassen weiterer Substanzen aus der Verschreibungspflicht Einsparungen von über einer Milliarde Euro erreicht werden könnten. Dieser Schritt würde nicht nur den Versicherten zugutekommen, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten.
Zusätzliche Maßnahmen könnten dazu führen, dass der Druck auf den Generikasektor verringert wird, was wiederum zur Minderung von Lieferengpässen beitragen könnte. "Zusätzliche Belastungen des GKV-Systems sind der falsche Weg", so Brakmann weiter. Diese Belastungen haben direkte und negative Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in anderen wichtigen Bereichen, was nicht zu unterschätzen ist.
Um dem System langfristig Stabilität zu verleihen, fordert Pharma Deutschland eine Neuausrichtung der Finanzierung auf gesamtgesellschaftliche Lösungen. Diese Strategien sind von entscheidender Bedeutung, um die sozialen Sicherungssysteme auf eine nachhaltige Basis zu stellen und die Qualität der Gesundheitsversorgung zu sichern.
Pharma Deutschland e.V., der größte Branchenverband der Pharmaindustrie in Deutschland, vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland etwa 80.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Organisation legt großen Wert auf die Arzneimittelversorgung in Deutschland, indem sie fast 80 Prozent der rezeptfreien und zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel bereitstellt. Nähere Informationen zu ihrer Arbeit sind hier zu finden.
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