
Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge (E-Autos) gewinnt zunehmend an Bedeutung für den Klimaschutz. Ein innovatives Konzept von TransnetBW, Audi und Intelligent Energy System Services (IE2S) ermöglicht es, überschüssige Ökostrom-Überschüsse für das Laden von E-Autos zu nutzen, und das ganz ohne Smart Meter oder dynamische Stromtarife. In einem realen Feldtest wurden 20 Audis erfolgreich geladen, wodurch die Kosten für den Strom um 62 % gesenkt und die CO₂-Emissionen um 36 % reduziert wurden.
Das Konzept sieht vor, bis zu 50 % des erforderlichen Stroms in Haushalten mit E-Autos flexibel zu nutzen. Diese Herangehensweise erleichtert das Lastmanagement für Netzbetreiber und spart den Stromhändlern erhebliche Kosten, da sie dadurch teuren Spitzenlast-Strom nicht an Endkunden verrechnen müssen. IE2S-Manager Dieter Kunstmann hebt die technische Machbarkeit und die schnelle Skalierbarkeit des Systems hervor, was die nahtlose Integration des gesteuerten Ladens in den Alltag der Nutzer ermöglicht.
Erneuerbare Energien und deren Bedeutung
Die Umweltbilanz von Elektrofahrzeugen steht eng im Zusammenhang mit dem verwendeten Strom. Eine Studie vom Fraunhofer ISI zeigt, dass der CO2-Fußabdruck von E-Autos bei Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen um bis zu 75 % im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen gesenkt werden kann. Im Jahr 2020 nutzten lediglich 30 % der deutschen Haushalte einen Ökostromvertrag; dieser Anteil ist mittlerweile auf 84 % angestiegen. Zudem besitzen 48 % der E-Auto-Nutzer eine eigene Photovoltaikanlage, die die umweltfreundliche Nutzung der Fahrzeuge unterstützt.
Demgegenüber sind 59 % der Befragten in Deutschland der Meinung, dass sie ihre E-Autos bevorzugt zu Hause aufladen, was sich auch in den Zahlen zu öffentlichen Ladestationen niederschlägt: An diesen Stationen beträgt der Ökostromanteil mindestens 85 %. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass das Umweltbewusstsein der Verbraucher steigt und staatliche Förderungen wie die Installation von Wallboxen den Zuwachs von Ökostromverträgen begünstigen.
Klimavorteile der Elektromobilität
Die Klimabilanz von Elektro-Pkw wird durch eine Studie des Umweltbundesamtes bestätigt, die zeigt, dass der Klimavorteil von E-Autos von 40 % bei Fahrzeugen, die 2020 zugelassen wurden, auf bis zu 55 % für solche steigt, die bis 2030 zugelassen werden – vorausgesetzt, der Ausbau erneuerbarer Energien wird zügig vorangetrieben. Diese Vorteile bestehen jedoch nicht ohne Herausforderungen. Beispielsweise werden Elektroautos in einigen Umweltwirkungen, wie aquatischer Eutrophierung, weiterhin benachteiligt, was hauptsächlich auf die bisherige Strombereitstellung aus fossilen Quellen zurückzuführen ist.
Darüber hinaus erfordert die Förderung der Elektromobilität eine zukunftsorientierte Verkehrswende, insbesondere im Hinblick auf die Infrastruktur für das Laden von elektrisch betriebenen Fahrzeugen. Dabei wird deutlich, dass die Notwendigkeit, den Zugang zu Ladeinfrastruktur besonders für Nutzfahrzeuge auszubauen, unabdingbar ist, um die klimatischen und ökologischen Vorteile der Elektromobilität voll auszuschöpfen.
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