Pferde als Wegbereiter: Therapie ohne Krankenkassenhilfe!

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Therapeutisches Reiten gewinnt in Franken an Beliebtheit, bietet körperliche und seelische Vorteile trotz fehlender Kostenübernahme.

Pferde als Wegbereiter: Therapie ohne Krankenkassenhilfe!

In Deutschland gewinnt das therapeutische Reiten zunehmend an Bedeutung, insbesondere für Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen. Dieses besondere Konzept verbindet die positiven Effekte des Reitens auf den Körper mit der Möglichkeit, emotionale Barrieren zu überwinden. Die Interaktion mit den Pferden bietet nicht nur körperliche, sondern auch psychologische Vorteile und wird in vielen Einrichtungen als wertvolles Hilfsmittel eingesetzt.

Floercke, die Leiterin einer Reitinstitution, hebt hervor, dass das Reiten die Muskulatur der Patienten aktiviert, insbesondere bei denen, die im Rollstuhl sitzen. „Die langsamste Gangart, der Schritt, wirkt auf unsere Muskulatur so ein, wie normales Gehen,“ erklärt sie. Patienten können somit bereits vor einer möglichen Genesung durch therapeutisches Reiten Muskelkraft aufbauen und ihre Beweglichkeit verbessern. Darüber hinaus dient das Pferd als wärmespendendes Lebewesen: „Das Pferd strahlt Wärme aus, auch das hilft,“ fügt Floercke hinzu, was besonders für Patienten wichtig ist, die oft unter einer schlechten Durchblutung leiden.

Vorteile der Pferdewahrnehmung

Zusätzlich zur physischen Therapie spielt die emotionale Komponente eine entscheidende Rolle. Die Anwesenheit eines so großen Tieres wie eines Pferdes fördert das Selbstvertrauen der Patienten. Floercke berichtet, dass einige Patienten, die in ihrem ganzen Leben noch nie ein Wort gesprochen haben, durch den Kontakt zu den Pferden beginnen, sich verbal auszudrücken. „Pferde sind keine Therapeuten, sondern viel mehr kommunikative Vermittler. Sie hören aufmerksam zu, bieten jedoch keine Antworten und bauen keinen Gesprächsdruck auf,“ erläutert sie weiter. Die ruhige und geduldige Art der Tiere kann Patienten helfen, sich zu öffnen und ihre Ängste zu überwinden.

Allerdings ist die Finanzierung dieser wertvollen Therapie in Deutschland problematisch. Die Kosten für die Pferdetherapie müssen von den Patienten selbst getragen werden. Trotz einer Vielzahl von Studien, die die positiven Auswirkungen des Kontakts zu Pferden belegen, sind diese oft von methodischen Mängeln gekennzeichnet. Der „gemeinsame Bundesausschuss“, das oberste Beschlussgremium im Gesundheitswesen, hat daher den medizinischen Nutzen der Hippotherapie bislang nicht ausreichend belegen können. Das hat zur Folge, dass gesetzliche Krankenkassen die Kosten für diese Therapie nicht übernehmen, was viele Betroffene vor ein finanzielles Dilemma stellt.

  • Therapeutisches Reiten verbessert die Muskulatur und Beweglichkeit der Patienten.
  • Psychische Unterstützung wird durch den Kontakt zu Pferden gefördert.
  • Die Kosten für die Therapie müssen von den Patienten eigenständig getragen werden.
  • Der medizinische Nutzen wird von Fachgremien als nicht ausreichend belegt angesehen.

Obwohl therapeutisches Reiten eine wertvolle Form der Therapie darstellt und zahlreiche Vorteile für die Gesundheit mit sich bringt, bleibt die Diskussion um die Kostenübernahme und die Anerkennung der Methode in der medizinischen Gemeinschaft weiterhin ein umstrittenes Thema. Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich auf www.br.de.