Köln steht vor einem kostenintensiven Projekt: Eine neue Flüchtlingsunterkunft soll für satte 110 Millionen Euro im beliebten Agnesviertel entstehen! Die ehemalige Oberfinanzdirektion am Ebertplatz wird zur Erstaufnahmeeinrichtung umfunktioniert. Bis zu 500 geflüchtete Menschen sollen hier künftig unterkommen können. Dies hat ein internes Papier der Bezirksregierung Köln enthüllt, wie t-online berichtete.
Der Umbau und der zehnjährige Betrieb dieses Monstrums kosten allein 110 Millionen Euro, und die Stadt Köln ist an den Ausgaben angeblich nicht beteiligt. Denn es handelt sich um ein reines Projekt der Bezirksregierung Köln. Der Startschuss für den Betrieb ist für den 1. Januar 2026 geplant. Doch im Vorfeld müssen rund 8 Millionen Euro in den Umbau investiert werden, während 16 Millionen Euro für die Nutzung an den landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW fließen sollen.
Ein teures, aber notwendiges Vorhaben?
Das denkmalgeschützte Altbau und die frühere Kantine, allesamt mit Brücken verbunden, werden saniert, um sie für die nächsten zehn Jahre nutzbar zu machen. Doch eine nachhaltige Sanierung? Fehlanzeige! Laut der Bezirksregierung ist das Projekt trotzdem wirtschaftlich, da die Miete an den landeseigenen BLB geht. Angesichts der hohen Grundstückspreise erscheint die fiktive monatliche Kaltmiete von 409,50 Euro pro Person verhältnismäßig angemessen. Spannend: Nur eine von dreizehn vergleichbaren Einrichtungen der Bezirksregierung im Kölner Raum ist teurer.
Kritische Stimmen und großer Bedarf
Doch nicht jeder ist von diesem gigantischen Vorhaben überzeugt. Der Innenstadt-Bezirksbürgermeister Andreas Hupke von den Grünen hatte bereits Anfang des Jahres Bedenken geäußert. Seiner Meinung nach wird "so eine Einrichtung hingeknallt", und die Kommune müsse selbst sehen, wie sie damit klarkomme. Außerdem, so argumentiert er, sei die Flächenwidmung für eine Schule oder Wohnungen besser geeignet als für eine Unterkunft. Kurz: Hier wird keine Klimasanierung durchgeführt, sondern eine verpasste Chance für langfristig nachhaltigere Nutzung, um es im Bild-Slang auszudrücken.
Wie es heißt, sieht die Bezirksregierung keine verfügbaren Alternativen. Die Einrichtung im Agnesviertel ist dringend nötig, da das aktuelle Gebäude an der Schönhauser Straße in Bayenthal schließen soll. Trotz der hohen Kosten und Kritikpunkte wird die Unterkunft auch weiterhin als wirtschaftlich betracht, weil die Mietzahlung an das landeseigene BLB fließt, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete.
Unklar ist, wie die Anwohner auf diese Neuerung reagieren werden. Die Ansicht reicht von wohlwollendem Verständnis bis hin zu Sorgen über potenzielle Veränderungen im Viertel. Nun liegt es an der Bezirksregierung Köln, durch eine transparente Planung und den Dialog mit allen Beteiligten eventuelle Kontroversen aus dem Weg zu räumen. Ob dies gelingt, bleibt abzuwarten!
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