In Sydney hat König Charles III. seinen offiziellen Besuch in Australien mit einem Gottesdienst eingeläutet, der eine besondere Verbindung zu seiner Familiengeschichte hat. Der Monarch erinnerte sich daran, dass sein Urgroßvater, George V., im Jahr 1881 als Jugendlicher den Grundstein für die St.-Thomas-Kirche gelegt hat. Dies wurde zu einem emotionalen Moment, da Charles und seine Frau, Königin Camilla, auch die Gelegenheit nutzten, um mit den vorbeikommenden Schaulustigen zu plaudern, die ihnen sogar kleine Geschenke mitbrachten.
Doch nicht alles war feierlich – während des Gottesdienstes gab es auch Demonstrationen gegen die Monarchie. Vertreter der indigenen Bevölkerung Australiens äußerten ihre Forderungen nach Reparationen für die Vertreibungen der Aborigines während der Kolonialzeit. Diese Spannungen verdeutlichen die komplexe Geschichte, mit der Charles konfrontiert ist, während er als Staatsoberhaupt auftritt.
Der bedeutende Besuch des Königs
Dieser Besuch ist von besonderer Bedeutung, da es die erste Auslandsreise von Charles als König ist und zudem der erste Besuch eines amtierenden Monarchen in Australien ist. Charles, der bereits zum 17. Mal in Australien weilt, folgt dem Fußstapfen seiner Mutter, Königin Elizabeth II., die einzig als Monarchin das Land besuchte. Von britischen Medien wurde berichtet, dass Charles seine Krebsbehandlung für den Verlauf des Besuchs unterbrochen hat, was auf die gesundheitlichen Herausforderungen hinweist, mit denen er konfrontiert ist.
Sein Zeitplan wurde entsprechend angepasst, um die Auswirkungen seiner Erkrankung zu berücksichtigen, was bedeutet, dass keine Abendtermine oder Staatsdinner stattfinden werden. Nach seiner Ankunft am Freitagabend hatten Charles und Camilla den Samstag als Ruhetag eingeplant. Ursprünglich sollte der Besuch früher stattfinden, wurde jedoch wegen seiner Gesundheitsprobleme verschoben. Auch ein geplanter Besuch in Neuseeland wurde abgesagt.
Nach dem Gottesdienst nahm das Königspaar an einer Feier teil, um den 200. Jahrestag des Parlaments von New South Wales zu würdigen. Charles hatte bereits als Thronfolger beim 150. Geburtstag des Parlaments Präsenz gezeigt. In seiner Rede betonte er die Wichtigkeit starker parlamentarischer Systeme und deren Auswirkungen auf die Demokratie: „Wenn Demokratie auf Weisheit und gutem Glauben beruht, besitzt sie meiner Meinung nach eine außergewöhnliche Fähigkeit zur Innovation, Kompromissbereitschaft und Anpassungsfähigkeit sowie Stabilität.“.
In einem weiteren Schritt kündigte die Association of Commonwealth Universities anlässlich des königlichen Besuchs ein neues Stipendienprogramm an. Dieses Programm wurde von den Werten und dem Lebenswerk von Charles inspiriert und zielt darauf ab, Chancen zu schaffen und aktuelle Herausforderungen wie den Klimawandel und soziale Ungleichheiten anzugehen. Die Initiative richtet sich insbesondere an kleine Inselstaaten, die Mitglied im Commonwealth sind.
Charles dazu: „Wir können so viel voneinander lernen, wenn wir innerhalb des Commonwealth zusammenarbeiten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen und sie, wie diese Stipendien in kleinen Inselentwicklungsstaaten, dort anzugehen, wo sie am stärksten zu spüren sind.“ Den Abschluss seines Besuchs wird das Paar mit einer Reise zum Commonwealth-Gipfel in Samoa bilden, wo zahlreiche Nationen, die einst britische Kolonien waren, vertreten sind.
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