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Hagen Rether: Kabarett mit Biss – Liebe und menschliche Unzulänglichkeiten

Kiel. Ein Abend voller scharfer Worte und tiefgründiger Fragen! Der brillante Kabarettist Hagen Rether zog im ausverkauften Kieler Schauspielhaus alle Register seiner Kunst. Mit seinem Programm „Liebe“ stellte er die drängendsten Fragen unserer Zeit und ließ das Publikum nicht nur lachen, sondern auch nachdenken. Mit seinem Klemmbrett auf den Oberschenkeln und einem Kugelschreiber, den er mehrmals schnipsen ließ, forderte er die Zuschauer heraus: „Da wollte ich Sie fragen, ob Sie ’ne Idee haben?“ Ein rhetorischer Kniff, der die Spannung im Raum spürbar machte.

Rether, der Meister der dialektischen „Druckbetankung“, nahm kein Blatt vor den Mund. In seinem samtweichen Plauderton arbeitete er sich an den menschlichen Unzulänglichkeiten ab, insbesondere an den politischen Pseudo-Eliten Deutschlands. Namen wie Lindner, Kubicki und Merz fielen, und Rether konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: „Die hat doch der Diether Krebs immer gespielt. Der fehlt mir auch, das war‘n Guter.“ Mit scharfer Zunge bohrte er in die Wunden der Gesellschaft und stellte unbequeme Fragen: Warum bauen wir unseren Wohlstand auf Leichenbergen auf? Warum werden Milliardäre nicht endlich vernünftig besteuert? Und warum kämpfen viele so verbissen um ihre Schnitzel?

Ein Abend voller Fragen und Humor

Rether ließ kein Thema aus. Er sprach über die gesellschaftliche Benachteiligung von Frauen und die Ignoranz gegenüber der Klimakatastrophe. „Früher hatten wir sauren Regen“, bemerkte er mit einem ironischen Lächeln, während er auf die brennenden Wälder weltweit hinwies. Doch trotz der düsteren Themen verlor Rether nie seinen Humor. Gegen Ende des Abends stellte er sich selbst die Frage, warum er angesichts all des Elends nicht resigniere. Seine Antwort war klar: „Hoffnung ist ein Menschenrecht.“ Mit einem eindringlichen Appell erinnerte er an die Holocaust-Überlebenden, die auch nach 80 Jahren noch in Schulen aufklären. So schaffte es Rether, inmitten der Düsternis immer wieder erhellende und erheiternde Momente zu schaffen, die das Publikum zum Nachdenken anregten.

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Quelle/Referenz
kn-online.de

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