Im Herzen von Euskirchen, im FzKKE (Förderkreis für zeitgenössische Kunst im Kreis Euskirchen e.V.), entfaltet sich ein faszinierendes Kunstwerk des talentierten Roman Marcellus Castenholz aus Weilerswist. Schon beim Betreten des Ausstellungsraums wird man von einem auffälligen Kreuz aus Klebeband auf den grauen Fliesen überrascht, das die Besucher in eine tiefere Auseinandersetzung mit der Lebenswelt des Künstlers zieht.
Die Kreuze, die in vielen seiner Werke präsent sind, reflektieren Castenholz’ Schulzeit am katholischen St.-Ursula-Gymnasium in Brühl und seine anhaltende Beschäftigung mit der Frage nach Gott. „Ich beuge mich vor Gott, aber nicht vor einem politischen System. Ich möchte ideologiefrei arbeiten“, erklärt der 57-Jährige. Seine Werke, die erotische Zeichnungen, religiöse Themen und die Auseinandersetzung mit dem Bösen kombinieren, bieten einen wilden Mix, der zum Nachdenken anregt.
Ein Exorzismus der Kreativität
Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist eine Installation, bei der ein orangefarbenes Seil von der Decke bis zum Boden hängt und sich über silberne Waterbags mit 30 Litern Fassungsvermögen legt. Diese Wasserbehälter, die für Notfälle gedacht sind, symbolisieren für Castenholz eine Art Exorzismus, indem das Seil negative Energie in die Behälter leiten soll. „Ich liebe es, nicht kompatible Themen zu koordinieren. Das macht mir Spaß“, sagt der Künstler, der an der Rhein-Sieg-Kunstakademie in Bonn studierte und seine Bilder intuitiv malt.
Die Ausstellung ist bis zum 6. Januar 2025 zu sehen und bietet einen einzigartigen Einblick in die Gedankenwelt von Castenholz, der seine Werke als Momentaufnahmen seiner Stimmung und Gedanken versteht. Ein Besuch lohnt sich, um in die faszinierende und oft provokante Welt seiner Kunst einzutauchen.