Ein faszinierendes Kaleidoskop der Abhängigkeit: Die multimediale Ausstellung „Verstrickt und verwoben: Texturen der Abhängigkeit“ hat am Bonn Center for Dependency and Slavery Studies (BCDSS) der Universität Bonn ihre Pforten geöffnet! Bis zum 20. Dezember können Besucher in die tiefen und oft schmerzhaften Geschichten eintauchen, die Textilien erzählen. Ein großer Quilt dient als zentraler Erzählrahmen und führt durch die vielschichtigen Verflechtungen von Abhängigkeiten, die in unseren ältesten Kulturprodukten verborgen sind.
Die Ausstellung, die in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB) zu sehen ist, thematisiert, wie verschiedene Textilien – von groben Leinenstoffen bis zu zarten Seiden – die unterschiedlichen Formen von Abhängigkeit reflektieren. Fragen über Versklavung, Leibeigenschaft und Zwangsarbeit stehen im Fokus, und die Besucher erfahren, wie soziale und ökonomische Hierarchien mit der Produktion und dem Handel von Textilien verbunden sind. Ein digitaler Ausstellungsbereich ergänzt das Erlebnis, wo interaktive Elemente und ein dreiminütiger Trailer den Zugang zu diesen Themen erleichtern.
Einblicke und interaktive Erlebnisse
Im Rahmen der Ausstellung wird das Konzept der „Quilt-Erzählung“ verwendet, inspiriert von afroamerikanischen Schriftstellerinnen wie Alice Walker. Die verschiedenen Stoffstücke symbolisieren nicht nur kunstvolle Muster, sondern auch einzelne Personen und deren Lebensgeschichten. Die Besucher werden auf eine Entdeckungsreise mitgenommen, die den Zusammenhang zwischen Bekleidung und sozialen Gruppen im antiken Griechenland oder der transatlantischen Sklaverei während der frühen Neuzeit beleuchtet. Augmented-Reality-Stationen ermöglichen tiefere Einblicke in die koloniale Indigo-Gewinnung auf karibischen Plantagen, was das Erlebnis noch intensiver macht.
Die Ausstellung ist nicht nur ein visuelles Fest, sondern auch eine intellektuelle Herausforderung. Sie ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen dem BCDSS, dem Bonn Center for Digital Humanities und der ULB, und beleuchtet die vielschichtigen Aspekte asymmetrischer Abhängigkeiten in der Geschichte. Eintritt ist frei – ein absolutes Muss für alle Interessierten!