Im kleinen Ort Rosche wurde kürzlich eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Konsequenzen für die Gemeinde haben könnte. Der Ausbau des Vereinsheims, das sowohl als Begegnungsstätte als auch für verschiedene Veranstaltungen dient, steht vor finanziellen Hürden. Rund 1,8 Millionen Euro sollen dafür aufgebracht werden, doch die Hoffnung auf Fördermittel könnte sich nicht erfüllen. Angesichts dessen hat der Rat der Gemeinde entschieden, trotz potenzieller Förderausfälle die Planung und Umsetzung der Baumaßnahme voranzutreiben.
Eines der zentralen Anliegen des Rats ist es, die Barrierefreiheit in öffentlichen Einrichtungen zu gewährleisten. Dies betrifft nicht nur den Zugang, sondern auch die Erneuerung der Sanitäranlagen. In einer Sitzung beschloss der Rat einstimmig, selbst dann weiterzumachen, wenn die befürchteten 370.000 Euro an Zuschüssen möglicherweise nicht bereitgestellt werden. Rosches Gemeindedirektor Benjamin Jensen bestätigte in einem Gespräch, dass die Gemeinde bereit sei, das Risiko zu tragen und gegebenenfalls die finanziellen Lücken zu füllen.
Hinderliche Fördersituation
Die Hintergründe der Finanzierung sind komplex. Laut Jensen sind die Fördermittel für das Jahr 2024 begrenzt. Insgesamt standen im Rahmen des Programms „Lebendige Zentren“ nur 67,4 Millionen Euro zur Verfügung - eine Summe, die bereits überzeichnet war, bedeutet, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Aufgrund dieser schwierigen Lage hat die Gemeinde bereits Anträge für 2025 vorbereitet, allerdings mit der traurigen Erkenntnis, dass das Bundesfinanzministerium Kürzungen von ungefähr 50 Prozent im Städtebau angekündigt hat. Dies stellt ein ernsthaftes Risiko für die Realisierung der geplanten Maßnahmen dar.
Um jedoch die Bauarbeiten voranzutreiben und die Sanierung des Vereinsheims in Angriff zu nehmen, benötigte die Gemeinde einen formalen Ratsbeschluss. Dies war notwendig, da die Fördermittel nicht garantiert sind und somit die Finanzierung der Maßnahmen auf wackeligen Beinen steht. Ein umfassender Plan für die Finanzierung der Barrierefreiheit und der Infrastruktur der Gemeinde musste her.
Finanzierungsbedarf und Risiken
Die Gesamtfinanzierung für alle in den letzten Jahren angefallenen Projekte in Rosche, darunter auch die Sanierung des Freibads und verschiedener Gemeinschaftseinrichtungen, wird auf 5,4 Millionen Euro geschätzt. Davon sind bislang 3,6 Millionen Euro als Förderbedarf anerkannt, jedoch werden nur 3,2 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die bereits bewilligten Förderungen sind demnach nur ein Teil des benötigten Geldes.
Das Risiko eines Förderausfalls, das in der Ratsvorlage detailliert ausgeführt ist, beläuft sich auf gut 370.000 Euro für alle Maßnahmen. Speziell für das Vereinsheim werden schätzungsweise 219.000 Euro als potenzieller Verlust bei ausbleibenden Fördermitteln angesehen. Dies würde zu einer reduzierten Förderquote führen: Statt der geplanten 66,6 Prozent könnte lediglich eine Förderung von 54,6 Prozent realisiert werden, was die Gemeinde finanziell stark belasten würde.
Aktuell beläuft sich die Kostenschätzung für den barrierefreien Ausbau des Vereinsheims auf 1,82 Millionen Euro. Sollte es zu unvorhergesehenen Kostensteigerungen kommen, muss die Gemeinde zusätzliche Mittel einplanen, um die Umsetzung der Projekte gewährleisten zu können. Die Gemeinde steht unweigerlich vor der Herausforderung, die Weichen für eine inklusive und zugängliche Infrastruktur zu stellen, während gleichzeitig die finanziellen Mittel ungewiss bleiben.
Diese Situation verdeutlicht die Schwierigkeiten, mit denen viele Gemeinden konfrontiert sind, wenn es um die Umsetzung von wichtigen Projekten geht. Der politische Wille ist vorhanden, doch die finanziellen Rahmenbedingungen könnten die Fortschritte stark beeinflussen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.az-online.de.
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