Die Bürgerinitiative Bützfleth hat sich erneut entschieden, gegen die umstrittenen Baupläne eines Holzkraftwerks durch Hansekraft Stade auf dem Bützflether Sand zu mobilisieren. In einer gut besuchten öffentlichen Sitzung, die folgte auf eine Informationsveranstaltung des Unternehmens, haben die Mitglieder der Initiative die Bürgerinnen und Bürger über ihre Bedenken hinsichtlich des Projekts und dessen möglicher Folgen aufgeklärt. Zu diesem Treffen waren auch Organisationen wie BUND, Biofuelwatch und Parents4Future eingeladen.
Dr. Jan Witt von der Bürgerinitiative äußerte sich klar: „Diese Großanlage würde erheblichen Schaden für die Lebensqualität in Bützfleth anrichten.“ Insbesondere heben die Mitglieder hervor, dass das geplante Kraftwerk in ihren Augen überdimensioniert sei und zentrale Umweltbelange ignoriert.
Ein wesentlicher Teil des Treffens war die Videoeinspielung von Almut Ernsting, die für Biofuelwatch spricht. Sie beleuchtete die Marketingversprechen der Kraftwerksindustrie und unterstützte ihre Argumente mit fundierten Fakten. Obwohl einige technische Innovationen des Projekts, wie die CO₂-Rückgewinnung, positiv hervorgehoben wurden, war Ernsting der Meinung, dass die Planung des Kraftwerks nicht ausreichend durchdacht sei. Laut Dr. Witt werde vieles im Endeffekt nicht umsetzbar sein. Details zu den Argumenten und Fragen der Bürgerinitiative werden bald auf ihrer Website veröffentlicht.
Die Bürgerinitiative hat Hansekraft sowie die Stadt Stade um schriftliche Stellungnahmen gebeten, wobei spezifische Punkte zur Sprache kommen, darunter die Dimension der Anlage, Bedenken hinsichtlich der Konkurrenz der erzeugten Fernwärme und mögliche Luftbelastungen aufgrund des Verbrennens von Altholz.
### Reaktion der Verantwortlichen
In der Reaktion auf die Bedenken der Bürgerinitiative erklärte ein Sprecher von Hansekraft Stade, dass das Projekt sorgfältig auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmt sei. Der Bedarf an grünem Dampf sei durch die ansässigen Industriebetriebe sehr hoch. Ihr Ziel sei es, fossile Brennstoffe durch erneuerbare Alternativen zu ersetzen, um einen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen zu leisten. Zudem soll das Projekt laut den Verantwortlichen auch der Stadt Stade helfen, ihre Ziele in der klimaneutralen Wärmeversorgung zu erreichen.
Bezüglich der Bedenken um Luftbelastungen durch imprägniertes Altholz verweisen die Firmenvertreter auf gesetzliche Auflagen, die strengen Kontrollen unterliegen. Das emissionsrechtliche Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz soll sicherstellen, dass keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt entstehen. Diese laufenden Luftmessungen seien integraler Bestandteil des Genehmigungsprozesses.
Stadtsprecher Stephan Voigt stellte klar, dass kein unmittelbarer Konkurrenzkampf zwischen dem Wärmeangebot aus dem Kraftwerk und den geplanten städtischen Wärmeversorgungssystemen bestehen werde. Aktuell würden verschiedene Varianten zur bestmöglichen Wärmeproduktion untersucht, darunter auch die Nutzung alternativer Biomassequellen, die in Anbetracht steigender Rohstoffpreise zunehmend in den Fokus rücken.
Die Diskussion um das Holzkraftwerk und die Positionen der unterschiedlichen Interessensgruppen verdeutlichen, wie stark Umweltschutz und lokale Bedürfnisse in der Energiepolitik conflicting sein können. Klar bleibt, dass die Bürgerinitiative Bützfleth entschieden gegen die Pläne vorgehen möchte, um die Interessen der Anwohner zu wahren. Ein umfangreicherer Bericht über die Meinungen und Ansichten zu diesem Thema ist demnächst auf der Website der Bürgerinitiative zu finden. Details dazu sind angekündigt unter www.buergerinitiative-buetzfleth.de.