Der aktuelle Niedersachsen-Monitor 2024, veröffentlicht am 20. Dezember 2024, gibt alarmierende Einblicke in die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen. Die neuesten Daten zeigen, dass trotz eines leichten Rückgangs der Armutsgefährdungsquote um 1,7 Prozentpunkte auf 20,7 Prozent jede fünfte Person unter 18 Jahren als armutsgefährdet gilt. Im Vergleich dazu liegt die Quote für die über 65-Jährigen bei 17,9 Prozent, was darauf hinweist, dass jüngere Altersgruppen überproportional von Armut betroffen sind. Besonders besorgniserregend ist, dass jede siebte Person unter 18 Jahren in einem Haushalt lebt, der Bürgergeld bezieht, ein Hinweis auf die prekären wirtschaftlichen Bedingungen vieler Familien, wie ndr.de berichtete.
Bildungs- und Arbeitsmarktsituation im Fokus
Zusätzlich zeigt der Monitor eine steigende Abbrecherquote unter den jungen Menschen: Bei den 18- bis unter 25-Jährigen lag der Anteil derjenigen, die die Schule ohne Abschluss verlassen haben, 2023 bei 14,2 Prozent. Dies ist eine besorgniserregende Entwicklung, da insbesondere die männlichen Jugendlichen mit einer Abbrecherquote von 17,1 Prozent unauffällig sind. Der Aderlass an Bildungsabschlüssen führt zu Herausforderungen im Arbeitsmarkt, wo die Arbeitslosenquote bei jungen Menschen unter 25 Jahren im Jahr 2023 auf 5 Prozent gestiegen ist. Hier ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern zu beobachten, da männliche Jugendliche eine höhere Arbeitslosenquote aufweisen, was sich auch im gesamten Bundesgebiet widerspiegelt, entschlüsselte der Niedersachsen-Monitor.
Im Kontext der wirtschaftlichen Lage in Niedersachsen ist interessant, dass die Kaufkraft des Bundeslandes, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf, 10 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegt. Allerdings zeigt der europäische Vergleich, dass Niedersachsen in den letzten Jahren hinter anderen Mitgliedstaaten zurückgeblieben ist, besonders in der Wachstumsrate des BIP im Jahr 2021. Dieses langsame Wachstum steht im Kontrast zu dynamischeren Entwicklungen in Ländern Südosteuropas, während Niedersachsen im Länderranking in der Nähe des Schlusslichtes platziert ist. Trotz einer weiterhin über dem EU-Durchschnitt liegenden Erwerbstätigenquote von 77 Prozent, die eine positive wirtschaftliche Basis offenbart, gibt es erhebliche Herausforderungen in der gesamtgesellschaftlichen Teilhabe und Integration der jungen Menschen, die auch auf die Bildungs- und Arbeitsmarktsituation zurückzuführen sind, wie statistik.niedersachsen.de darlegt.
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