Die Situation beim SV Atlas Delmenhorst ist derzeit alles andere als rosig. Nach sieben Ligaspielen ohne Sieg, in denen nur drei Unentschieden und magere sechs Tore erzielt wurden, steht die Mannschaft unter Druck. Aktuell belegt das Team von Trainer Dominik Schmidt den vorletzten Platz in der Tabelle und hat die gleiche Punktzahl wie der Absteiger FC Verden 04. Das rettende Ufer ist nicht weit entfernt, denn der SSV Vorsfelde hat lediglich drei Punkte mehr auf dem Konto. Das nächste bevorstehende Spiel gegen den SV Meppen II könnte entscheidend sein, um sich aus der Abstiegszone zu befreien oder tiefer in die Krise zu geraten.
Der Umbruch in der Mannschaft war nach dem Abstieg aus der Regionalliga größer als erwartet. Mit 14 neuen Spielern hat der Verein eine drastische Veränderung erfahren, gleichzeitig wurde die gleiche Anzahl an Spielern abgegeben. Sportvorstand Bastian Fuhrken war jedoch optimistisch und betonte, dass die Stimmung und der Zusammenhalt im Team besser sind als in der letzten Saison. Dennoch gibt es Bedenken, ob die Qualität des Kaders ausreicht, um in der Liga zu verbleiben.
Problemzonen im Kader
Die Leistung der offensiven Außenbahnen ist eine der großen Schwächen des Teams. In der letzten Saison waren Shamsu Mansaray und Ousman Touray die herausragenden Spieler auf den Flügeln, doch beide haben den Verein mittlerweile verlassen und bislang gibt es keinen adäquaten Ersatz. Marcel Marquardt hat zu Saisonbeginn geglänzt, bringt jedoch keinen klassischen Außenbahn-Style mit. Sinan Brüning, ein vielversprechendes Talent, zeigt zwar viel Tempo, hat aber oft mit seiner Entscheidungsfindung zu kämpfen. Mohammed Sultani, der ursprünglich als Außenverteidiger verpflichtet wurde, tut sich als Außenstürmer ebenfalls schwer. In den letzten sieben Partien hat Atlas insgesamt nur sechs Tore erzielt, was die angespannte Situation weiter verschärft.
Der Mittelstürmer Steffen Rohwedder kann sich ebenfalls nicht entfalten, da ihm die Unterstützung von den Flügeln fehlt. Ein Betreuer eines der Gegner beschrieb die offensive Leistungsfähigkeit als unzureichend im Vergleich zur letzten Saison. Ein frischer Wind könnte von Neuzugang Tobias Fagerström ausgehen, doch auch er fehlt derzeit verletzungsbedingt.
Das zentrale Spielgeschehen
Ein weiteres Problem ist die mangelnde Kreativität im zentralen Mittelfeld. In der vergangenen Saison war Florian Stütz eine Schlüsselperson, der mit klugen Pässen das Angriffsspiel strukturierte. Doch ein solcher Spielmacher fehlt aktuell und die Spieler wie Josip Tomic und Mats Kaiser konnten bislang nicht überzeugen, besonders Kaiser, der lange verletzt war, benötigt Zeit, um wieder in Form zu kommen. Justin Dähnenkamp, ein weiterer Angreifer, der als Schlüsselspieler identifiziert wurde, kann sein Potential noch nicht abrufen und hat Schwierigkeiten im Kombinationsspiel.
Die Tabelle spricht eine klare Sprache: Trotz der gezeigten Leistungen hat es das Team nicht geschafft, die nötigen Punkte einzufahren. „Die Tabelle lügt nicht“, könnte man sagen, während Dominik Schmidt die psychologischen Aspekte ansprach: „Es ist viel Kopfsache. Wir brauchen Erfolgserlebnisse“, was darauf hindeutet, dass mentale Blockaden eine Rolle spielen. Nach einem unglücklichen Unentschieden gegen den HSC Hannover, wo Atlas als bessere Mannschaft galt, konnte die Moral des Teams weiter leiden.
Aktuell fehlt es nicht nur an Spielerqualität, sondern auch am nötigen Glück im Spiel. Die nächsten Wochen könnten entscheidend für die Zukunft des SV Atlas Delmenhorst sein, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Spiele, die möglicherweise über den Klassenverbleib entscheiden könnten. Ob sich das Team von dem Druck befreien kann und die Wende schafft, bleibt abzuwarten.
Weitere Informationen zu den Herausforderungen des SV Atlas Delmenhorst finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.weser-kurier.de.