In Deutschland häufen sich bedauerlicherweise die Straftaten, die sich gezielt gegen ältere Menschen richten. Diese sogenannten Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, kurz SäM, sind ein ernstzunehmendes Phänomen, das in den letzten Monaten wieder vermehrt in den Fokus rückt. Kriminelle nutzen besonders das Vertrauen älterer Menschen in Behörden und deren Hilfsbereitschaft skrupellos aus.
In vielen Fällen sind die Opfer über 60 Jahre alt und leben oft allein, wodurch sie besonders anfällig für diese Straftaten sind. Es geht nicht nur um den Verlust des Geldes oder Wertsachen, sondern auch um die seelischen Folgen, die solche Taten hinterlassen. Die Traumatisierung kann weitreichende Konsequenzen haben und zudem das Vertrauen der Betroffenen in ihre Umgebung mindern.
Aktuelle Vorfälle und Betrugsmaschen
Jüngste Ereignisse zeigen, wie gewieft die Täter mittlerweile agieren. So wurden Ende September in Wildeshausen zwei 89-Jährige Opfer eines Tricks von falschen Wasserwerkern. Diese gaben vor, in der Nachbarschaft einen Wasserschaden zu überprüfen, und lenkten die älteren Herren ab, während Komplizen gezielt in deren Wohnungen nach Wertsachen suchten. In beiden Fällen erbeuteten die Täter Bargeld.
Ein weiteres besorgniserregendes Beispiel ist der Fall eines 86-jährigen Mannes aus Ganderkesee, der Opfer einer Betrugsmasche wurde, die verspricht, Gewinne aus Gewinnspielen auszuzahlen. In diesem Fall übermittelte der Geschädigte Codes von Geschenkkarten im Wert von fast 1.000 Euro, nachdem ihm der Gewinn telefonisch in Aussicht gestellt worden war.
Auch am 8. Oktober 2024 wurde eine 86-jährige Delmenhorsterin von falschen Bankmitarbeitern betrogen. Diese behaupteten, es gäbe kriminelle Machenschaften in einer Filiale und konnten die Seniorin davon überzeugen, Bargeldbestände herauszugeben, da einige Banknoten angeblich gefälscht seien. Das Vertrauen der älteren Dame wurde schamlos ausgenutzt.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Die Polizei appelliert eindringlich an die Angehörigen, sich aktiv um die Sicherheit ihrer älteren Verwandten zu kümmern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Senioren über die aktuellen Betrugsmaschen informiert sind und wissen, dass sie keine Fremden in ihre Wohnungen lassen sollten. Ein gesundes Misstrauen kann oft vor schlimmen Folgen bewahren.
Besonders alarmierend sind auch die Berichte über Taschendiebe, die in Supermärkten aktiv wurden. Hierbei nutzen die Täter Ablenkungen aus, um unbemerkt Geldbörsen zu stehlen. Oft funktioniert dies in einem Team, bei dem einer der Diebe das spätere Opfer ablenkt, während der andere zugreift. Der Diebstahl wird häufig erst an der Kasse bemerkt. Hier gilt der einfache, aber effektive Ratschlag: Geldbörsen sollten immer körpernah getragen werden.
Diese Vorfälle sind nur einige Beispiele aus einer Reihe von Straftaten, die gegen unsere älteren Mitbürger verübt werden. Die Polizei fordert alle dazu auf, mit älteren Angehörigen regelmäßig über solche Risiken zu sprechen und ihnen zu verdeutlichen, dass ein gewisses Maß an Misstrauen bei unbekannten Besuchern oder Angeboten nicht gleichbedeutend mit Unhöflichkeit ist. Niemand sollte Geld überweisen oder Wertsachen an Fremde übergeben.
Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.presseportal.de.