Cuxhaven

Unheimliche Begegnung: Zeugin berichtet von Disco-Morden in Cuxhaven

Die mysteriösen „Disco-Morde“ im Raum Cuxhaven und Bremerhaven, die zwischen 1977 und 1986 stattfanden, werfen bis heute Schatten auf die Ermittlungen der Polizei. Sechs junge Frauen verschwanden nach Discobesuchen spurlos, ihre Leichen wurden niemals gefunden. Diese unheimlichen Fälle sind nach wie vor ungelöst und beschäftigen die Ermittler auch Jahrzehnte später weiter.

Eine Spur führt immer wieder zu Kurt-Werner Wichmann, einem Friedhofsgärtner, der 1989 das Leben der 41-jährigen Birgit Meier aus Lüneburg beendete. Obwohl Wichmann 1993 in Untersuchungshaft Suizid beging, bleibt sein Wirken umstritten, und er gilt als Hauptverdächtiger in mehreren ungeklärten Mordfällen, darunter die berüchtigten Göhrde-Morde. Diese Verstrickungen werfen Fragen auf, ob er auch für die „Disco-Morde“ verantwortlich sein könnte. Ein besonders auffälliges Element ist, dass Wichmann im Kreise der Täterverdächtigen immer wieder erwähnt wird, ohne dass definitive Beweise erbracht wurden.

Die unerklärten Vermisstenfälle

Die schockierenden Entführungen begannen mit der 16-jährigen Anja Beggers, die am 7. Oktober 1977 nach einem Discobesuch verschwunden bleibt. Trotz umfangreicher Ermittlungen der Polizei gab es keine spürbaren Hinweise auf ein Verbrechen oder ein freiwilliges Verschwinden. Der Fall von Anja wurde bald gefolgt von dem der 18-jährigen Angelika Kielmann, die am 7. Juni 1978 spurlos verschwand, und von weiteren schockierenden Vorfällen, die die Ermittler alarmierten.

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Die Liste der vermissten Frauen umfasst 18-jährige Anke Streckenbach, die am 16. Mai 1979 verschwand, sowie Andrea Martens, die nach einem Besuch in einer US-Kaserne am 30. November 1980 nicht mehr nach Hause kam. Die letzten beiden Fälle der Serie betrafen die 15-jährige Christina Bohle und Jutta Schneefuß, die alle im näheren Umfeld der Discobesuche verschwanden. Die gleichzeitige zeitliche und örtliche Konstanz der Vorfälle ließ die Polizei annehmen, dass es sich nicht nur um Zufälle handeln kann.

Die erneuten Bemühungen der Cold-Case-Einheit der Polizei Cuxhaven, die Fälle im Juli 2022 erneut zu besprechen, wurden 2022 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt. Trotz dem Erhalt von über 160 Hinweisen brachte die Ermittlung keine neue heiße Spur.

Anhaltspunkte und unbekannte DNA

Während der Ermittlungen zu den Disco-Morden wurden zahlreiche Spuren überprüft, einschließlich unbekannter weiblicher DNA-Profile. Diese DNA wurde mit den Ermittlungen zu den mutmaßlichen Taten von Kurt-Werner Wichmann verglichen, jedoch ergaben sich keine Übereinstimmungen mit den vermissten Mädchen. Diese Entdeckung galt als Rückschlag für die Ermittler, die sich zunehmend in einem Dilemma sahen und letztendlich die Cold-Case-Ermittlungen Ende 2022 einstellen mussten. Die Enttäuschung über die mangelnde Aussicht auf Aufklärung sitzt tief.

Dennoch bleibt das Bild des Friedhofsgärtners Wichmann als potenzieller Täter lebendig. Im Jahr 2018 stellte die Polizeidirektion Lüneburg fest, dass es in Deutschland etwa 100 Fälle gibt, die möglicherweise in Verbindung zu Wichmann stehen. Seine Darstellung im öffentlichen Raum geriet durch eine kürzliche ARD-Dokumentation in den Fokus. Darin berichtet eine Frau von einer unangenehmen Erfahrung in den 1970ern, als sie nach einem Discobesuch mit einer Freundin in ein Auto stieg, in dem zwei Männer saßen. Die Atmosphäre war bedrückend, und die beiden jungen Frauen fürchteten um ihre Sicherheit, als die Männer auf einen abgelegenen Waldweg abbogen.

Die unheimlichen Parallelen und die unaufhörliche Suche nach der Wahrheit um die Disco-Morde bleiben ein Teil der deutschen Kriminalgeschichte, und der Name Kurt-Werner Wichmann wird, solange Unklarheiten bestehen, immer wieder in den Vordergrund geraten. Es bleibt abzuwarten, ob eines Tages neue Beweise ans Licht kommen, die Licht ins Dunkel dieser geheimnisvollen und tragischen Fälle bringen werden. Die Geschehnisse werfen somit einen langen Schatten auf die Region, der bis heute nachwirkt. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.t-online.de.

Quelle/Referenz
t-online.de

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