Niederösterreich startet gewichtige Bauoffensive für leistbares Wohnen!

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Am 26.11.2025 diskutierten Experten in Niederösterreich über die Bauwirtschaft und neue Wohnbauförderungen für bezahlbares Wohnen.

Am 26.11.2025 diskutierten Experten in Niederösterreich über die Bauwirtschaft und neue Wohnbauförderungen für bezahlbares Wohnen.
Am 26.11.2025 diskutierten Experten in Niederösterreich über die Bauwirtschaft und neue Wohnbauförderungen für bezahlbares Wohnen.

Niederösterreich startet gewichtige Bauoffensive für leistbares Wohnen!

Am Mittwoch fand im NÖ Landhaus der „Bauwirtschaftsgipfel Niederösterreich“ statt, bei dem die Landesregierung eine neue Wohnbauförderrichtlinie verabschiedete. Während der Veranstaltung wurde die Rolle der Bauwirtschaft für die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohlstand in der Region hervorgehoben. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstrich, dass die Branche über 54.000 Arbeitsplätze sichert, was etwa 8,5 % der Beschäftigten in Niederösterreich entspricht. Zudem trägt die Bauwirtschaft mit 5,2 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung des Landes bei, was einem Anteil von 7,9 % entspricht.

Die neue Richtlinie zielt darauf ab, die Wohnbauförderung weiter zu unterstützen, während gleichzeitig die Bauordnung reformiert wurde, um Sanierungen zu erleichtern. Im kommenden Jahr wird die Abteilung Gebäude- und Liegenschaftsmanagement 144 Millionen Euro in 150 Bauprojekte investieren. Insgesamt plant das Land Niederösterreich eine Investition von 4,2 Milliarden Euro für das kommende Jahr. Dieser Schritt kommt in Anbetracht der „alarmierenden Investitionszurückhaltung“, die festgestellt wurde, da über 54 % der Unternehmen lediglich Ersatzinvestitionen durchführen.

Herausforderungen und Forderungen

Bei dem Gipfel äußerte Mikl-Leitner auch klare Forderungen an die Bunderegierung. Sie verlangt Maßnahmen zur Senkung der Energiekosten und zur Entbürokratisierung. Drei zentrale Punkte wurden hervorgehoben: mehr Spielraum bei technischen Vorschriften, den Abbau bürokratischer Hürden und die dauerhafte Streichung der Grundbuch-Eintragungsgebühr für Immobilienkäufe bis 500.000 Euro. Diese Schritte sind notwendig, um die Bauwirtschaft in einer Zeit zu unterstützen, in der nur rund 1.500 Wohnbaukredite pro Monat das Vor-Corona-Niveau erreichen.

Die Situation in der europäischen Bauwirtschaft bleibt durchwachsen. Laut Handwerksblatt zeigt das Tiefbausegment robustes Wachstum, während der Wohnungsbau stark unter Druck steht. Das Segment macht fast die Hälfte aller Bauaktivitäten in Europa aus, doch es verzeichnete seit 2023 einen Rückgang um 10 %. Prognosen deuten darauf hin, dass das Bauvolumen im Wohnungsbau 2026 im Vergleich zu 2021 um 14 % sinken könnte.

Rückblick und Ausblick

Die Herausforderungen für die Branche sind vielschichtig und beinhalten steigende Zinsen, hohe Baukosten und Kaufkraftverluste. Der DIW hebt hervor, dass der Wohnungsbau in Deutschland weiterhin als Sorgenkind gilt und die Nachfrage in diesem Segment aufgrund schwieriger Finanzierungsbedingungen stark eingebrochen ist. Trotz der leichten Stabilisierung der Auftragseingänge bleibt die Baunachfrage schwach, was sich in einer Kapazitätsauslastung im Hochbau von nur etwa 60 % zeigt.

Für 2025 wird zwar ein nominaler Zuwachs im Wohnungsbau von 4,3 % erwartet, aber die Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit über zehn Jahren. Vor diesem Hintergrund bleibt die Attraktivität von Bestandsmaßnahmen und energetischen Sanierungen hoch, unterstützt durch staatliche Fördermittel. Die Bauwirtschaft steht also vor einer entscheidenden Phase, in der politische Maßnahmen und Investitionen eine zentrale Rolle spielen werden.