Mann versteckt tote Mutter drei Jahre lang und täuscht ihren Tod vor
Ein Mann verkleidet sich als seine verstorbene Mutter, um deren Rente zu kassieren. Ermittlungen wegen Betruges laufen.

Mann versteckt tote Mutter drei Jahre lang und täuscht ihren Tod vor
Ein makabrer Betrugsfall beschäftigt derzeit die Polizei in Borgo Virgilio, Italien. Ein 57-jähriger Mann hat über drei Jahre lang den Tod seiner Mutter geheim gehalten und sich illegal deren Pension angeeignet. Diese groteske Täuschung flog auf, als der Mann verkleidet als seine angeblich lebende Mutter einen neuen Personalausweis beantragen wollte. Auf den ersten Blick schien alles in bester Ordnung, aber eine Mitarbeiterin des Meldeamts wurde misstrauisch und alarmierte die Polizei.
Der Mann trat in Frauenkleidung, mit einer Perücke und einem Gehstock auf und gab sich als Graziella Dall’Oglio aus. Die Situation eskalierte, als Polizisten bei einer Durchsuchung seiner Wohnung den mumifizierten Leichnam seiner Mutter in einem Wäscheschrank fanden. Die 85-jährige Dame war 2022 eines natürlichen Todes gestorben, und die genaue Todesursache wird derzeit durch eine gerichtsmedizinische Untersuchung geklärt.Kosmo berichtet.
Der Betrug und die rechtlichen Konsequenzen
Gegen den arbeitslosen Krankenpfleger wird nun wegen Betrugs, Urkundenfälschung und der Verbergens einer Leiche ermittelt. Laut § 146 des Strafgesetzbuches ist Betrug eine unrechtmäßige Bereicherung, die durch Täuschung über Tatsachen erreicht wird. Diese Täuschung zieht schädliche Handlungen oder Unterlassungen nach sich. Die Strafe für Betrug kann bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen betragenWKO.
Der Mann hat nicht nur die Witwenrente seiner verstorbenen Mutter bezogen, sondern auch Steuererklärungen unter ihrem Namen eingereicht. Diese Aktivitäten sind klare Beispiele für unrechtmäßige Bereicherung, bei der die Gelder im Grunde seinem rechtlichen Anspruch entzogen sind. Auch die Urkundenfälschung, unter die das Ausstellen und der Gebrauch falscher Dokumente fällt, könnte zu einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr führenWKO.
Die Situation der Betrugskriminalität in Deutschland
Im größeren Kontext zeigt sich, dass Betrugskriminalität ein zunehmendes, aber auch abnehmendes Phänomen ist. In Deutschland ist die Zahl der Betrugsdelikte 2024 um 1,5 Prozent auf 743.472 Fälle gesunken. Seit 2010 verzeichnet die Polizei insgesamt einen Rückgang von über 224.000 Fällen oder 23,2 Prozent.BKA.
Die Rückgänge zeigen sich besonders im Waren- und Warenkreditbetrug, wo die Zahlen um 10,7 Prozent gesenkt wurden. Allerdings bleiben auch einige Herausforderungen, wie der Callcenter-Betrug, bei dem Täter oft als Angehörige oder Amtspersonen auftreten, um Geld zu erlangen. Die Polizei arbeitet an internationalen Kooperationen, um diesen kriminellen Netzwerken effektiver entgegenzuwirken.
Die Fälle wie der in Borgo Virgilio verdeutlichen die vielfältigen Gesichter der Betrugskriminalität und deren komplexe Auswirkungen auf die Gesellschaft. Sie stehen im Kontext einer fortwährenden Debatte über Sicherheit und die Notwendigkeit, die Menschen über Betrügereien aufzuklären und zu sensibilisieren.