Neumünster. Der bekannte und umstrittene Propst Stefan Block, der seit 23 Jahren in Neumünster tätig ist, verabschiedet sich in den Ruhestand! Am 31. Oktober 2023 ist es soweit, und die Stadt wird einen ihrer prominentesten Bürger verlieren. Block, der sich mit seinem starken Glauben und unerschütterlichen Prinzipien in der Stadt und darüber hinaus einen Namen gemacht hat, war nicht nur eine Stimme der evangelischen Kirche, sondern auch ein aktiver Bürger und Vermittler. Sein legendärer Satz: “Auch ich will die Stadt voranbringen, aber nicht am Sonntag!” bleibt in den Köpfen der Menschen, ebenso wie sein Engagement für Klimaschutz und Toleranz.
Ein Streiter für Werte und Zusammenhalt
Block kam im Jahr 2001 als Propst nach Neumünster und hat seither maßgeblich Einfluss auf die Gemeinde und die Integration unterschiedlicher Konfessionen genommen. Besonders prägend war die Fusion mit Kiel 2009, die seine Reichweite erweiterte. Der 66-Jährige setzte sich für einen „Green Deal von Altholstein“ ein und sorgte dafür, dass umweltfreundliche Praktiken in der Landwirtschaft gefördert wurden. Dies machte ihm besonders viel Freude, doch seine größte Leidenschaft war immer die Arbeit in und mit der Gemeinde. Seine Kontakte zu Moscheen und anderen Religionsgemeinschaften wurden geschätzt und zeigen seine Aufgeschlossenheit gegenüber unterschiedlichsten Glaubensrichtungen.
Doch nun ist die Zeit des Abschieds gekommen. Block beschreibt Neumünster als „eine ganz normale Stadt“, in der er gerne gelebt hat. Er wird nach Kirchbarkau ziehen, um mit seiner Frau Karen zusammenzuwohnen und der traditionell erbetenen Abkehr eines Pastor im Ruhestand von seiner Gemeinde zu folgen. „Es ist sinnvoll, dem Nachfolger nicht im Weg zu stehen“, betont er. Während der Kirchenkreis auf die Suche nach einem neuen Propst geht, wird Christian Kröger kommissarisch die Leitung übernehmen. Die Verabschiedung findet unter Leitung von Bischöfin Nora Steen in der Anscharkirche statt.