In der Stadt Heilbronn hat heute das fünftägige MINT-EC-Camp zum Thema „Molekularbiologie“ begonnen. Veranlasst durch das nationale Excellence-Netzwerk MINT-EC in Zusammenarbeit mit experimenta – Das Science Center, erhalten 16 Schüler*innen aus verschiedenen Schulen einen praktischen und theoretischen Einblick in die Welt der Molekularbiologie. Das Camp läuft vom 14. bis 18. Oktober 2024 und zielt darauf ab, die Kenntnisse der Teilnehmer über gängige molekularbiologische Techniken zu vertiefen.
Zu den Aktivitäten des ersten Tages gehört eine Einführung in den Restriktionsverdau von DNA am Computer. Die Schüler*innen üben, wie man mit Pipetten umgeht – ein wichtiges Werkzeug in den Naturwissenschaften, mit dem Flüssigkeiten genau dosiert werden. Ein zentrales Element der Übungen ist die Anwendung der Plasmid-Technik, um genetisches Material in Bakterien zu klonen oder bestimmte Gene von einem Organismus in einen anderen zu übertragen.
Praktische Workshops und spannende Experimente
Die Teilnehmer arbeiten auch an einem PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) mit einem Fragment der Lambda-DNA. Hierbei wird eine kleine Menge DNA vervielfältigt, um sie für weitere Analysen nutzbar zu machen. Ein weiterer Schritt der praktischen Übungen ist die Agarose-Gelelektrophorese, bei der die Schüler*innen den Restriktionsverdau des Plasmids pUC18 sowie das PCR-Produkt analysieren.
In zusätzlichen Workshops beschäftigen sich die Jugendlichen mit dem Ansetzen eines Kulturmediums für Bakterien und reinigen sowohl ihre PCR-Produkte als auch die Plasmide. Ein spannender Aspekt des Camps ist die Ligation, bei der die PCR-Produkte mit einem Vektor kombiniert werden, um sie dann mittels Transformation in E. coli-Bakterien einzuführen. Ziel des Workshops ist letztlich die Klonierung einer spannenden Region aus dem Bakteriophagen Lambda in den Plasmidvektor pUC18. Dies geschieht durch Isolierung, Vervielfältigung und Manipulation von DNA und Proteinen, was die Grundlagen der Gentechnologie veranschaulicht.
Neben den praktischen Experimenten erhalten die Schüler*innen während des Camps auch einen interkulturellen Einblick. In einer Science Dome-Show erfahren sie, welche Rolle die Astronomie im Islam spielt und die Bedeutung des Mondes während des Fastenmonats Ramadan. Dies unterstreicht die Relevanz von Naturwissenschaften nicht nur in der Biologie, sondern auch in anderen Disziplinen.
Die teilnehmenden Schulen kommen aus verschiedenen Bundesländern, darunter Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und sogar eine internationale Schule aus der Türkei. Zu den Schulen zählen unter anderem das Graf-Münster-Gymnasium in Bayreuth, das Ernst-Ludwig-Gymnasium in Bad Nauheim und das Istanbul Erkek Lisesi in Cagaloglu-Istanbul.
Dieses Camp ist nicht nur eine wertvolle Erfahrung für die Schüler*innen, sondern auch ein Teil des umfassenden MINT-EC-Netzwerks. MINT-EC fördert die naturwissenschaftliche Bildung in Deutschland und bietet zahlreiche Veranstaltungen und Förderangebote für Schüler*innen sowie Fortbildungs- und Austauschmöglichkeiten für Lehrkräfte. Das Netzwerk mit mittlerweile 342 zertifizierten Schulen arbeitet eng mit regionalen Bildungsinitiativen zusammen und steht unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz.
MINT-EC ist damit ein wichtiger Akteur, der das Interesse an Naturwissenschaften und Technik weckt und fördert. Um mehr über den Ablauf und die Erlebnisse des Camps zu erfahren, sind Bilder der Veranstaltung sowie weitere Informationen auf Anfrage erhältlich.
Für nähere Informationen steht Jenny Bongards, die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Digitale Kommunikation bei MINT-EC, als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie ist erreichbar unter bongards@mint-ec.de.